Montag, 5. Mai 2008

Meinungen braucht man nicht zu begründen....oder doch?

Bildquelle Pixelio:(c) Winternitz
Mit dem reißerischen Titel "Sitzen geblieben" hat die "Zeit" ein Interview mit Prof. Dr. Manfred Prenzel veröffentlicht:

Zu viele Gymnasien bleiben unter ihren Möglichkeiten. Sie haben sich der veränderten Realität nicht angepasst, sagt der Pädagoge Manfred Prenzel

DIE ZEIT: Das Gymnasium ist hierzulande die beliebteste Schulform. Trotzdem schneiden Gymnasien bei Wettbewerben wie dem Deutschen Schulpreis regelmäßig schwach ab. Woran liegt das?

Manfred Prenzel: Das Leistungsniveau vieler Gymnasien ist sehr hoch, bei Schülerolympiaden oder Jugend forscht kommen die meisten Sieger von Gymnasien. Bei anderen Merkmalen, die eine gute Schule ausmachen, können Gesamt-, Haupt- oder Grundschulen oft mehr vorweisen.

ZEIT: Welche Qualitäten sind das?

Prenzel: Das beginnt mit dem Unterricht, der im Gymnasium häufig noch stark auf den Lehrer zugeschnitten ist. Andere Unterrichtsformen, die stärker die Schüler aktivieren und das selbstständige Lernen anregen, kommen dagegen wenig zum Einsatz. Auch das Schulmanagement, die Zusammenarbeit der Lehrer oder das Schulleben sind an vielen Gymnasien nicht unbedingt preiswürdig.

ausführlich: Sitzen geblieben

Ich frage mich, was ein solches Interview bezwecken soll. Ein schlichter "Bericht" einer Meinung eines Wissenschaftlers, eine ganz persönliche Meinung?
Prof. Dr. Manfred Prenzel ist sicher ein sympathischer Gesprächspartner und seine Meinung liest sich.....hmm....äh.....vielleicht wie ein Plädoyer für die Gesamtschule und die Abschaffung des Gymasiums? Oder vielleicht möchte er darauf hinweisen, dass sich der Unterricht in Gymnasien verbessern sollte?

So ganz genau weiß man das nicht. Er nennt keine Studie, auch nicht die eigenen Studien, keine Belege für seine Annahmen, so dass ich verwirrt zurück bleibe.
Bildquelle Pixelio: (c) schemmi
Ist die Frage nach der Schulform und Schulbildung jetzt eine Frage einer Meinung, oder eine Frage nach den Fakten?

Ich hätte etliche Fragen, welche ich gerne Herrn Prof. Prenzel gestellt hätte:
  • 1. Was versteht man unter "gutem" Unterricht?
  • 2. Worin unterscheidet sich der Unterricht, welcher an Gymnasien und an anderen Schulen gehalten wird?
  • 3. Welche empirischen Belege gibt es dafür?
  • 4. Gibt es den Gymnasiallehrer und die anderen Lehrer, welche sich in ihren Unterrichtsmethoden unterscheiden?
  • 5. Wurden Gymnasiallehrer anders ausgebildet, als andere Lehrer?
  • 6. Welche Gründe führen zu einer vermeintlichen schlechteren Förderung der Schüler auf den Gymnasien?
  • 7. etc. etc.......

Fragen, auf die das Zeit Interview mit Prof. Dr. Prenzel leider die Antworten schuldig bleibt....Ein überflüssiges Interview?

FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN


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