Sonntag, 6. April 2008

Das Unwort im Westen - "G8 - Schulzeitverkürzung"

Warum die Politik eine Schulzeitverkürzung wollte liegt auf der Hand:
Ein Schuljahr weniger, heißt in der Gesamtsumme weniger Schüler, weniger Klassen und weniger Lehrer = Geld sparen.

Nun hat man mit allerlei Anstrengungen die Verkürzung der Schulzeit in Windeseile "durchgeboxt" und ein paar Jahre - d.h. bis die recht ungeplante Umstellung erfolgreich sein wird - wird auf Kosten der jetzigen Schülergeneration "experimentiert.

Die "Zeit" sieht sich - angesichts der nach wie vor anhaltenden Diskussionen- um Stressbelastungen und der Schnellschuss-Umsetzung des G8-Projektes - nun in der Rolle Mut zu machen. Die Thüringer, haben die Sache doch gut im Griff:

Die Zeit: Mehr Mut zu G8
Es ist ein gefühlter Unterschied, der den Kindern zu schaffen macht«, sagt der Direktor am Rudolf-Diesel-Gymnasium im bayerischen Augsburg, Jakob Gaßner.
Ja, das ist logisch, denn wenn trotz Schulzeitverkürzung die Lehrpläne nicht geändert werden, dann werden Inhalte komprimiert. Wo weggelassen wird, entstehen Lücken. Inhalte, welche aufeinander aufbauen können nicht mehr verstanden werden. Das verursacht Stress. Ob es tatsächlich nur ein gefühlter Unterschied ist, angesichts dessen, wie die G8-Umstellung erfolgt ist, möchte ich bezweifeln.
Was früher aufeinander aufbaute, werde nun durcheinandergewürfelt
Diese Feststellung dürfte den Kern des Problems eher treffen. Da die Lehrpläne nicht per Verordnung, sondern im jeweiligen Belieben der Schulen geändert wurden, gab es naturgemäß Chaos. Denn welche Inhalte sollten gestrichen werden, welche nicht. Was ist, wenn ein Schüler die Schule wechselt. Hallo, wer denkt hier nach? Logisch, da werden die Schulen und Lehrer zu Buhmännern und diejenigen, welche die G8-Verordnung durchgeboxt haben, lehnen sich gemütlich zurück. Lehrer haben die Aufgabe zu unterrichten, den Unterricht gut vorzubereiten und die Schüler zu fördern. Nun sollten sie neben ihrer Arbeit auch noch kompakte Lehrpläne umgestalten. Da kann ja nur Chaos dabei herauskommen.
»Die alten Bundesländer müssen zu viel auf einmal umsetzen«, sagt der Schulleiter in Nordhausen: die Reformen nach Pisa, die Umstellung auf »Lernen lernen« und auf Methodentraining statt auf pure Wissensvermittlung und dann noch die Verkürzung der Gymnasialzeit.
Ja, ich denke man kann diesem Schulleiter aus Thüringen nur zustimmen. Wenn Reformen, dann soll immer alles auf einmal umgesetzt werden. Ob dies machbar ist, stellt man erst im Nachhinein fest. Man sieht, welche Fähigkeiten in der Generation, welche diese Entscheidungen getroffen hat, gefördert wurden......auf jeden Fall keine, welche logisches Denken und Organisationstalent förderten......

Nicht G8 ist das Problem, sondern dessen Umsetzung. ....

Und hätten die Wessis den Mut der Ossis, im Sinne von "Wir machen einfach, so sind wir sozialisiert. (Zitat)" , hätte es wahrscheinlich weit weniger Probleme gegeben.

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