Donnerstag, 13. Dezember 2007

Schule und IT-Kompetenz

Immer noch arbeiten nur wenige Schüler am PC. Immer noch kommen fast ein Drittel der Schüler in Deutschland im Unterricht nicht mit einem Computer in Berührung. 36% benutzen einen Rechner in der Woche weniger als 2 Stunden!!

Weiterführende Informationen: www.it-fitness.de:
IT-Fitness-Umfrage: Zu wenig Computereinsatz an deutschen Schulen (PDF)
Faktenpapier zur IT-Fitness-Umfrage (PDF)
Pressematerial zu dieser Meldung

......das müsste doch jedem Bildungspolitiker die Sprache verschlagen.....

Notfallordner an Schulen in NRW

Zitat http://www.koeln.de/cms//artikel.php/73/38921/artikel.html

"Handlungsanweisungen und Hinweise" Nach dem verhinderten Amoklauf: "Notfallordner" für alle Schulen Düsseldorf/Köln (ddp-nrw). Schulministerin Barbara Sommer (CDU) hat einen neuen «Notfallordner» für alle NRW-Schulen angekündigt. «Wir wollen den Schulen damit eine Handhabe geben, wie Lehrer in Krisensituationen reagieren können», sagte Sommer am Montag in Düsseldorf. In dem Ordner seien «Handlungsanweisungen und Hinweise» festgehalten, falls es zu Gewalt oder Gewaltandrohungen an Schulen komme. Bis Ende des Jahres solle jede Schule einen solchen Ordner erhalten, sagte Sommer. Nach dem Suizid eines Schülers in Köln, der offenbar eine Gewalttat in seiner Schule geplant hatte, und zum Jahrestag des Amoklaufs von Emsdetten betonte Sommer die «pädagogische Verantwortung» der Schulen im Land. «Wir müssen aufeinander aufpassen und dürfen keinen Schüler zurücklassen», sagte Sommer. Im vergangenen Jahr habe sie deshalb neue Programme gegen Mobbing und für eine «erhöhte Wachsamkeit gegenüber Gewalt» gestartet. Zudem seien nach dem Amoklauf von Emsdetten rund 50 zusätzliche Schulpsychologen an den NRW-Schulen im Einsatz.[...]

Ausführlich:
http://www.koeln.de/cms//artikel.php/73/38921/artikel.html

und so steht er nun im Schrank - geplantes "pädagogisches" Handeln im Notfall schön verpackt in einem Ordner.......
und wenn dies "Schule" macht liebe Eltern, dann werden Sie von klugen "Pädagogen" gefragt, ob Sie auch schon so einen Notfallordner z.B. für die Probleme Ihrer pubertierenden Kids, für den Fall, dass Ihre Kinder plötzlich klauen und Drogen nehmen etc. etc., haben?

Oder ziehen Sie es vor:

vorausschauend sich um kleine Probleme zu kümmern, damit sie schon gar nicht so groß werden

  • sich zu vergewissern, dass Sie familiäre Probleme nicht vor sich herschieben...
  • sich zu vergewissern, dass Sie den "Draht" zu ihren Kindern nicht verlieren
  • sich darum zu kümmern, dass keine ungeklärten Probleme, Ärgernisse im Raum stehen bleiben und sich aufstauen....

Wenn Sie dies tun, so scheint es, sind Sie nicht up to date ;-)).

Auch ich scheine nicht up to date zu sein. Denn ich glaube, wenn Probleme mit Hilfe eines "Notfallordners" gelöst werden müssen ist es - zu spät. Dies ist doch eher ein Zeichen, dass an unseren Schulen sehr viel schief läuft. Und anstatt Ursachen zu beseitigen, werden fortwährend nur Symptome behandelt.....



Samstag, 8. Dezember 2007

Zitat Newsticker: www.wissenschaft.de:

ADHS bremst das Gehirn

Forscher finden verzögerte Hirnreifung bei Kindern mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom

Bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) entwickelt sich das Gehirn normal, aber zeitverzögert: Viele Hirnregionen reifen im Schnitt drei Jahre später als bei Kindern ohne die Verhaltensauffälligkeiten, haben amerikanische und kanadische Forscher nachgewiesen. Besonders betroffen sind die Regionen, die für die Kontrolle der Aufmerksamkeit, die Steuerung von Bewegungen und die Bewertung von Sinneseindrücken zuständig sind. Dass die Entwicklung lediglich verschoben, aber nicht verändert ist, erklärt nach Ansicht der Forscher, warum sich die Probleme der betroffenen Kinder später auszuwachsen scheinen.

Ausführlich:http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/285307.html

Angesichts der hier geschilderten verspäteten Reifung bei ADHS-Kindern stellt sich die Frage, ob unser Schulsystem die notwendige Flexibilität besitzt, um auf eine verzögerte Entwicklung Rücksicht zu nehmen?

Die generelle "Pflicht" zur frühen Einschulung und die auftretenden Schwierigkeiten bei Rückstellungen scheinen doch in die falsche Richtung zu gehen. Hat hier jemand entsprechende Erfahrungen gemacht?

Dienstag, 4. Dezember 2007

Projekt: Schüler sitzen über Schüler zu Gericht

Kurzmeldung heute in der Neuen Westfälichen in der Rubrik OWL kompakt:

"Paderborn. "Schulschiedstellen setzen Grenzen" heißt ein Pilotprojekt der Landesregierung, das jetzt auch in Paderborn startet. Bei leichten Vergehen werden dabei Schüler von Schülern bestraft. Die Betroffenen müssen dem Verfahren zustimmen und haben am Ende der Verhandlung das Recht, das Urteil abzulehnen"

Bislang gab es die sog. Schlichtung in den Schulen, d.h. Schüler werden als "Schlichter" ausgebildet und lernen zwischen streitenden Parteien zu vermitteln. Dieses Projekt wurde in den Schulen gut angenommen. Profiteure dieser Regelung waren insbesondere jene Schüler, welche (wg. begrenzter Teilnahmemöglichkeiten) in das Schlichterausbildungsprogramm aufgenommen wurden. Vielfach sind dies jedoch sowieso jene Schüler, welche über genügend soziale Kompetenzen verfügen. Mutige Lehrkräfte haben aber auch "schwierige" Schüler in die Ausbildung aufgenommen.

Ich frage mich jedoch, ob mit dem Projekt "Schüler sitzen über Schüler zu Gericht" nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Welche Vorteile dieses Projekt bringen soll ist mir rätselhaft.

Hintergrundinfos:
"Schüler als Streitschlichter" läuft nach den Prinzipien einer Mediation ab, d.h. die Schüler werden von ausgebildeten Lehrern für die Streitschlichtung ausgebildet. Ausgebildete Schüler schlichten dann die Streitigkeiten von Mitschülern ohne die Hilfe der Lehrer. Weitergehende Infos gibt es hier:

http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=2208

Schüler sitzen über Schüler zu Gericht.:
Leider habe ich zu diesem Thema keine weitergehenden Informationen gefunden. Allerdings verändert sich hier wohl die Rolle der Schüler in dem Sinne, dass sie die "Macht" bekommen, Mitschüler zu richten, zu beurteilen und zu verurteilen.