tag:blogger.com,1999:blog-56068058252712109222024-03-14T09:08:24.196+01:00Bildung und ErziehungMonika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.comBlogger33125tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-44540572615430579942009-12-18T19:45:00.000+01:002009-12-18T19:45:51.669+01:00Erzwingungshaft für einen Vater weil er nicht wollte,<span style="font-size: large;"><b>dass sein Kind an einem schulischden Sexualprojekt teilnimmt</b></span><br />
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Jener Vater musste ins Gefängnis, weil er nicht wollte, dass sein Kind an einem schulischen Sexualprojekt teilnimmt. Offenbar ist in diesem Fall die Schule ziemlich massiv, d.h. auf gerichtlichem Wege gegen jenen Vater vorgegangen. Der Vater war zu einem "Bußgeld" verurteilt worden und da er dieses - ebenfalls aus Überzeugung nicht bezahlte - musste er in Erzwingungshaft. Nun sitzt er mit anderen Verdächtigen und vermutlich auch Kriminellen in einem Untersuchungsgefängnis und erfährt so ganz nebenbei, dass hier etliche gesetzlich verbriefte Rechte von Strafgefangenen nicht eingehalten werden.<br />
<br />
<br />
Wer die Sexualerziehung als Elternteil selbst übernehmen möchte, wird in Deutschland in Erzwingungshaft gesteckt! Wenn er Glück hat befindet sich sein Kind noch in einer Schule, in welcher Lehrer mit Eltern tolerant und verständnisvoll umgehen. Solche Schulen lösen das Problem, indem sie vor solchen Projekten zum Elternabend einladen und die Eltern über Ziele und Inhalte informieren. Dabei können dann auch andere weltanschauliche Fragen thematisiert und berücksichtigt werden. Viele Lehrer in meinem Bekanntenkreis verfahren auf diese Weise und kein Vater muss ins Gefängnis, weil sein Kind nicht am Projekt oder Sexualkundeunterricht teilnahm. Interessant ist hier noch, dass ausschließlich Väter und nicht auch Mütter in solchen Fällen offenbar verurteilt werden. Warum dies so ist, kann ich nicht erklären......<br />
<br />
Als Lehrerin und Diplom Pädagogin kann ich diese Zwangsmaßnahmen nicht nachvollziehen. Aus meiner Sicht ist es eigentlich die Aufgabe eines Elternhauses, seine Kinder aufzuklären und die mit einer Sexualaufklärung verbundenen ethisch-moralischen Wertvorstellungen an seine Kinder weiter zu geben. In meiner Berufstätigkeit als Lehrerin war ich seinerzeit laut Lehrplan gezwungen Sexualkundeunterricht zu machen.<br />
<br />
Nun wäre die eine Seite über die reine Biologie der Fortpflanzung zu sprechen und die andere,bestimmte ethisch-moralische Wertvorstellungen an die SchülerInnen weiter zu geben. Es versteht sich von selbst, dass ich als Lehrkraft meine persönlichen Überzeugungen dabei nicht außen vor lassen kann. SchülerInnen stellen zu diesem Thema viele Fragen, der Entwicklungsstand ist in der Pubertät zwischen den Schülern sehr unterschiedlich, so dass dabei auch Fragen angesprochen werden, welche für manche Schüler im Prinzip nicht entwicklungsangemessen sind.<br />
<br />
Dabei gibt es SchülerInnen welche offenherzig über ihre - aus meiner Sicht - viel zu frühen sexuellen Erfahrungen im Alter von 12 oder 13 Jahren berichten. Ich persönlich bin der Meinung, dass Sexualerziehung eigentlich Sache des Elternhauses ist. Nur wenn dort keinerlei Sexualerziehung stattfindet, sollte die Schule diesen Part übernehmen und Schüler über Fragen der Verhütung bzw. ) Partnerschaftsprobleme aufklären. Dabei sollte sich die Lehrkraft darüber im Klaren sein, dass sie ihre eigenen sexuellen Wertvorstellungen in einem solchen Unterricht mit einbringt.<br />
<br />
Solange es reine biologische Fragen zur Fortpflanzung, Organaufbau, Organfunktionen und Hormonhaushalt geht, kann auch aus religiöser Sicht nichts dagegen einzuwenden sein, da dabei moralisch-ethische Werthaltungen und Einstellungen keine Rolle spielen und auch von einer Lehrkraft nicht thematisiert werden müssen.<br />
<br />
Anders sieht die Fragestellung aus, wenn SchülerInnen mit dem Thema "Sexualkunde" im Schulunterricht konfrontiert werden. Wer einen solchen Unterricht schon gemacht hat ist sehr erstaunt, wie offen junge Schüler über ihre intimsten Erlebnisse berichten. Es werden sexuelle Fantasien, Träume und Masturbationserlebnisse offen angesprochen. So kann ich verstehen, dass Eltern mit tiefreligiösen Überzeugungen an ihre Schmerzgrenze gelangen, wenn sie gezwungen werden, ihre Kinder mit jener offenherzigen Sexualität mancher SchülerInnen zu konfrontieren.<br />
<br />
Das u.g. Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zeigt, dass hier die Schule nicht offen über diese im Laufe einer "Aufklärungseinheit" auftauchenden Fragen spricht. Vermutlich hätte das Bundesverfassungsgericht anders entschieden, wenn es wüßte wie die schulische Realität in dieser Frage tatsächlich aussieht.<br />
<br />
Moderne Schulen und Lehrer respektieren in der Regel den Wunsch von Eltern ihre Kinder selbst aufklären zu wollen. Ich kenne etliche Schulen, welche dafür Sorge tragen, dass hier den Elternwünschen entgegen gekommen wird und die Kinder lediglich den "biologischen" Teil des Unterrichts absolvieren.<br />
<br />
BVerfG, 1 BvR 1358/09 vom 21.7.2009, Absatz-Nr. (1 - 24), http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20090721_1bvr135809.html<br />
<br />
<br />
BUNDESVERFASSUNGSGERICHT<br />
<br />
- 1 BvR 1358/09 –<br />
In dem Verfahren<br />
über<br />
die Verfassungsbeschwerde<br />
<br />
1. des Herrn W…,<br />
2. der Frau W...,<br />
<br />
gegen a) den Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm vom 31. März 2009 - 4 Ss OWi 719/08 -,<br />
b) den Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm vom 5. März 2009 - 4 Ss OWi 719/08 -,<br />
c) das Urteil des Amtsgerichts Paderborn vom 11. Juni 2008 - 23 OWi 472 Js 385/08 (323/08) -<br />
<br />
<br />
hat die 3. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts durch<br />
<br />
den Präsidenten Papier<br />
und die Richter Bryde,<br />
Schluckebier<br />
<br />
<br />
gemäß § 93b in Verbindung mit § 93a BVerfGG in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. August 1993 (BGBl I S. 1473) am 21. Juli 2009 einstimmig beschlossen:<br />
<br />
<br />
Die Verfassungsbeschwerde wird nicht zur Entscheidung angenommen.<br />
<br />
Gründe:<br />
1<br />
<br />
Die Verfassungsbeschwerde betrifft ein bußgeldrechtliches Verfahren wegen Verstößen gegen die Schulpflicht, denen religiöse Erwägungen zugrunde liegen.<br />
I.<br />
2<br />
<br />
1. Die Beschwerdeführer sind Eltern zweier 1998 und 1999 geborener Söhne, die eine Grundschule in Ostwestfalen besuchen. Sie gehören einer baptistischen Glaubensgemeinschaft an.<br />
3<br />
<br />
An der Schule fanden im Februar 2007 das zweitägige Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ und die Karnevalsveranstaltung „Lütke Fastnacht“ als teilnahmepflichtige Schulveranstaltungen statt. Zweck des Theaterprojektes war es, die Kinder für das Thema „sexueller Missbrauch“ durch Fremde oder auch Familienangehörige zu sensibilisieren. Bei der „Lütke Fastnacht“ handelt es sich um eine seit Jahren gepflegte Schultradition, bei der die Kinder bis zum Unterrichtsschluss um 10.30 Uhr gemeinsam im Klassenverband feiern, spielen und essen können. Es ist ihnen freigestellt, sich zu verkleiden und an dem anschließend stattfindenden Umzug auf dem Schulgelände teilzunehmen. Abgesehen davon bestand im Jahr 2007 während der Karnevalsveranstaltung in der gesamten Unterrichtszeit die Möglichkeit, stattdessen den Schwimmunterricht zu besuchen oder eine in der Turnhalle aufgebaute Bewegungslandschaft zu nutzen.<br />
4<br />
<br />
Die Kinder der Beschwerdeführer nahmen nicht an den genannten Veranstaltungen teil. Eine Befreiung nach § 43 Abs. 3 SchulG NRW lag nicht vor.<br />
5<br />
<br />
2. Das Amtsgericht setzte nach § 126 Abs. 1 Nr. 4 SchulG NRW wegen eines zweifachen vorsätzlichen Verstoßes gegen die in § 41 Abs. 1 Satz 2 SchulG NRW statuierte Elternverantwortung für die Einhaltung der Schulpflicht jeweils eine Gesamtgeldbuße von 80 Euro gegen die Beschwerdeführer fest. Deren Antrag auf Zulassung der Rechtsbeschwerde nach den §§ 79 ff. OWiG verwarf das Oberlandesgericht unter Verweis auf das Nichtvorliegen der Voraussetzungen des § 80 OWiG. Desgleichen verwarf es die gegen diesen Beschluss erhobene Anhörungsrüge der Beschwerdeführer nach § 46 Abs. 1 OWiG in Verbindung mit § 356a StPO.<br />
II.<br />
6<br />
<br />
Mit der rechtzeitig erhobenen Verfassungsbeschwerde rügen die Beschwerdeführer eine Verletzung ihrer Grundrechte aus Art. 4 Abs. 1 und 2, Art. 6 Abs. 2 Satz 1 und Art. 103 Abs. 1 GG.<br />
7<br />
<br />
1. Die angegriffenen Entscheidungen hätten verkannt, dass Eltern nicht dazu gezwungen werden könnten, ihre Kinder an Schulveranstaltungen teilnehmen zu lassen, die auf einem anderen Glaubensbekenntnis beruhten. Die Glaubenserziehung der Kinder sei Sache der Eltern. Die staatliche Schule sei zur Neutralität und Toleranz verpflichtet. Diese Pflicht sei verletzt, wenn Kinder gezwungen würden, an einer katholischen Fastnachtsveranstaltung teilzunehmen. Fastnacht sei ein katholisches Fest. Es werde heute so gefeiert, dass Katholiken sich vor der Fastenzeit Ess- und Trinkgelagen hingäben, sich maskierten und meist völlig enthemmt - befreit von jeglicher Moral - wie Narren benähmen. In dieser Weise werde Fastnacht auch an der Grundschule gefeiert. Mit ihrem - der Beschwerdeführer - Glauben sei es aber unvereinbar, sich wie Narren zu benehmen. Von dem Alternativangebot zu der Faschingsveranstaltung sei ihnen im Übrigen nichts bekannt gewesen, da dieses nicht allen betroffenen Eltern bekannt gemacht worden sei.<br />
8<br />
<br />
2. Das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ basiere auf einer absolut einseitigen emanzipatorischen Sexualerziehung. Sie vermittele den Kindern, dass sie über ihre Sexualität allein zu bestimmen hätten. Ihr einziger Ratgeber, der sie niemals täusche, sei danach ihr Gefühl. Dieses trete an die Stelle elterlicher Erziehung. Damit werde auch das Wohl der Kinder gefährdet, weil diese mit der vermeintlichen Freiheit überfordert seien. Ihr, der Beschwerdeführer, Gewissen verbiete es, ihre Kinder einer solch unguten Erziehung auszusetzen, die Gottes gute Gebote zur Sexualität aufhebe und Kinder zu sexuellen Handlungen animiere bis hin zur Pädophilie.<br />
9<br />
<br />
3. Ihr Recht auf rechtliches Gehör sei verletzt, da die Gerichte ihren Gewissenskonflikt nicht ernst genommen und nicht in Erwägung gezogen hätten. Zudem liege eine Verletzung von Art. 103 Abs. 1 GG auch deshalb vor, weil die von ihnen gestellten Beweisanträge abgelehnt worden seien.<br />
III.<br />
10<br />
<br />
Die Verfassungsbeschwerde ist nicht zur Entscheidung anzunehmen, weil die Annahmevoraussetzungen nach § 93a Abs. 2 BVerfGG nicht vorliegen (vgl.BVerfGE 90, 22 <24 f.> ). Der Verfassungsbeschwerde kommt keine grundsätzliche verfassungsrechtliche Bedeutung zu (vgl. § 93a Abs. 2 Buchstabe a BVerfGG). Die Annahme der Verfassungsbeschwerde ist auch nicht zur Durchsetzung der als verletzt bezeichneten Grundrechte und grundrechtsgleichen Rechte der Beschwerdeführer angezeigt (vgl. § 93a Abs. 2 Buchstabe b BVerfGG). Die Verfassungsbeschwerde hat keine Aussicht auf Erfolg.<br />
11<br />
<br />
Die Entscheidungen der zuständigen Fachgerichte, namentlich die Feststellung und Würdigung des Tatbestandes sowie die Auslegung des einfachen Rechts und seine Anwendung auf den Einzelfall sind grundsätzlich der Nachprüfung durch das Bundesverfassungsgericht entzogen. Nur bei einer Verletzung spezifischen Verfassungsrechts kann das Bundesverfassungsgericht auf Verfassungsbeschwerde hin eingreifen. Dabei hängen die Grenzen seiner Eingriffsmöglichkeiten namentlich von der Intensität der geltend gemachten Grundrechtsbeeinträchtigung ab: Die Schwelle eines Verstoßes gegen objektives Verfassungsrecht, den das Bundesverfassungsgericht zu korrigieren hat, ist erreicht, wenn die Entscheidung etwa der Strafgerichte Fehler bei der Tatsachenfeststellung oder der Auslegung erkennen lässt, die auf einer grundsätzlich unrichtigen Auffassung von der Bedeutung eines Grundrechts, insbesondere vom Umfang seines Schutzbereichs beruhen und auch in ihrer materiellen Bedeutung für den konkreten Rechtsfall von einigem Gewicht sind. Je nachhaltiger ferner eine Verurteilung im Ergebnis die Grundrechtssphäre des Verurteilten betrifft, desto strengere Anforderungen sind an die Begründung dieses Eingriffs zu stellen und desto weiter reichen die Nachprüfungsmöglichkeiten des Bundesverfassungsgerichts (vgl.BVerfGE 43, 130 <135 f.>; 67, 213 <222 f.>).<br />
12<br />
<br />
Auch bei Zugrundelegung dieses Prüfungsmaßstabs auf das Ordnungswidrigkeitsverfahren haben die Beschwerdeführer die Möglichkeit einer Grundrechtsverletzung nicht hinreichend dargelegt.<br />
13<br />
<br />
1. a) Die in Art. 4 Abs. 1 GG verbürgte Glaubensfreiheit umfasst auch den Anspruch, nach eigenen Glaubensüberzeugungen leben und handeln zu dürfen (vgl.BVerfGE 32, 98 <106>; 93, 1 <15> ). In Verbindung mit Art. 6 Abs. 2 Satz 1 GG, der den Eltern das Recht zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder garantiert, gewährleistet Art. 4 Abs. 1 GG das Recht zur Kindererziehung in religiöser und weltanschaulicher Hinsicht. Danach ist es Sache der Eltern, ihren Kindern Überzeugungen in Glaubens- und Weltanschauungsfragen zu vermitteln (vgl.BVerfGE 41, 29 <44, 47 f.>) und nicht geteilte Ansichten von ihnen fernzuhalten (vgl. BVerfGE 93, 1 <17>).<br />
14<br />
<br />
Auch wenn dieses Grundrecht keinem Gesetzesvorbehalt unterliegt, ist es Einschränkungen zugänglich, die sich aus der Verfassung selbst ergeben. Hierzu gehört der dem Staat in Art. 7 Abs. 1 GG erteilte Erziehungsauftrag (vgl.BVerfGE 34, 165 <181>; 93, 1 <21> ). Infolgedessen erfährt das elterliche Erziehungsrecht durch die zur Konkretisierung dieses staatlichen Auftrags erlassene allgemeine Schulpflicht in grundsätzlich zulässiger Weise eine Beschränkung (vgl. Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 21. April 1989 - 1 BvR 235/89 -, juris). Im Einzelfall sind Konflikte zwischen dem Erziehungsrecht der Eltern und dem Erziehungsauftrag des Staates im Wege einer Abwägung nach den Grundsätzen der praktischen Konkordanz zu lösen (vgl.BVerfGE 93, 1 <21>).<br />
15<br />
<br />
Zwar darf der Staat auch unabhängig von den Eltern eigene Erziehungsziele verfolgen (vgl. BVerfGE 34, 165 <182>; 47, 46 <71>), dabei muss er aber Neutralität und Toleranz gegenüber den erzieherischen Vorstellungen der Eltern aufbringen (vgl. Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 21. April 1989 - 1 BvR 235/89 -, juris). Der Staat darf keine gezielte Beeinflussung im Dienste einer bestimmten politischen, ideologischen oder weltanschaulichen Richtung betreiben; er darf sich auch nicht durch von ihm ausgehende oder ihm zuzurechnende Maßnahmen ausdrücklich oder konkludent mit einem bestimmten Glauben oder einer bestimmten Weltanschauung identifizieren und dadurch den religiösen Frieden in der Gesellschaft von sich aus gefährden (vgl.BVerfGE 93, 1 <16 f.>; 108, 282 <300> ). Diese Verpflichtung stellt bei strikter Beachtung sicher, dass unzumutbare Glaubens- und Gewissenskonflikte nicht entstehen und eine Indoktrination der Schüler etwa auf dem Gebiet der Sexualerziehung unterbleibt (vgl. BVerfGK 1, 141 <144>).<br />
16<br />
<br />
b) Hieran gemessen lässt der Vortrag der Beschwerdeführer die Möglichkeit einer Verletzung der angeführten Grundrechte durch die angegriffenen gerichtlichen Entscheidungen nicht erkennen.<br />
17<br />
<br />
aa) Hinsichtlich der Präventionsveranstaltung hat das Amtsgericht in verfassungsrechtlich nicht zu beanstandender Weise darauf abgestellt, dass die Schule mit der Sensibilisierung der Kinder für etwaigen sexuellen Missbrauch und dem Aufzeigen von Möglichkeiten, sich dem zu entziehen, das ihr obliegende Neutralitätsgebot nicht verletzt hat. Es hat nachvollziehbar darauf verwiesen, dass die auf der Glaubensüberzeugung der Beschwerdeführer beruhenden elterlichen Vorstellungen von der Sexualerziehung ihrer Kinder durch die Präventionsveranstaltung nicht in Frage gestellt worden sind, weil diese die Kinder nicht dahin beeinflusst hat, ein bestimmtes Sexualverhalten zu befürworten oder abzulehnen (vgl. insoweit auch BVerfGK 8, 151 <156>).<br />
18<br />
<br />
Diese Würdigung und die Feststellung des zugrundeliegenden Sachverhalts ist mit Blick auf die als verletzt gerügten Grundrechte auch sonst nicht zu beanstanden. Die Bewertung der Beschwerdeführer, das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ basiere auf einer absolut einseitigen „emanzipatorischen“ Sexualerziehung, die Kindern suggeriere, sie könnten Sex allein abhängig von ihren Gefühlen haben und hätten dabei weder Gottes Gebote noch die der Eltern zu beachten, haben sich die Fachgerichte aus nachvollziehbaren und vertretbaren Gründen nicht zueigen gemacht. Die Behauptung der Beschwerdeführer, das Theaterprojekt spreche Kindern eine „freie Sexualität“ zu oder stelle gar eine „Erziehung der Kinder zur Pädophilie“ dar, findet in dem vom Amtsgericht festgestellten Sachverhalt und in dem vorgelegten Text des sogenannten „Körpersongs“ keinerlei Stütze. Unter diesen Umständen besteht kein Anhalt dafür, dass die Fachgerichte die Glaubensfreiheit und das Recht der Beschwerdeführer auf Erziehung ihrer Kinder in religiöser und weltanschaulicher Hinsicht in ihrer Wirkkraft und Tragweite verkannt haben könnten. Demnach ist von Verfassungs wegen offensichtlich auch nichts dagegen zu erinnern, dass die Fachgerichte das in Rede stehende Theaterprojekt und seine Zielsetzung im Ergebnis im Rahmen des Erziehungsauftrags des Staates für unbedenklich erachtet haben.<br />
19<br />
<br />
bb) Hinsichtlich der Karnevalsveranstaltung hat das Amtsgericht festgestellt, dass diese nicht mit religiösen Handlungen verbunden gewesen ist und die Kinder weder gezwungen waren, sich zu verkleiden noch aktiv mitzufeiern. Dass Karneval beziehungsweise Fastnacht kein katholisches Kirchenfest ist und in der Art und Weise der Begehung als bloßes Brauchtum heutzutage der früher etwa vorhandenen religiösen Bezüge weitgehend entkleidet ist, kann als allgemein bekannt vorausgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund begegnet die Bewertung des Amtsgerichts, dass ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot durch die Karnevalsveranstaltung nicht vorliegt, ersichtlich keinerlei Bedenken. Gleiches gilt für seine Auffassung, die Grundrechte der Beschwerdeführer aus Art. 4 und 6 GG geböten nicht, ihren Kindern eine Konfrontation mit dem Faschingstreiben der übrigen Schüler zu ersparen. Denn solche mit dem Schulbesuch verbundenen Spannungen zwischen der religiösen Überzeugung einer Minderheit und einer damit in Widerspruch stehenden Tradition einer anders geprägten Mehrheit sind grundsätzlich zumutbar (vgl. BVerfGK 8, 151 <156>). Dies gilt umso mehr, als - worauf das Amtsgericht ebenfalls zu Recht hingewiesen hat - vorliegend die Schule einen schonenden Ausgleich zwischen den Rechten der Eltern und dem staatlichen Erziehungsauftrag auch dadurch gesucht hat, dass sie mit einem Schwimmunterricht und der Bewegungslandschaft in der Turnhalle zwei alternative Angebote zur Verfügung gestellt hat. Die Feststellung des Amtsgerichts, dass die Beschwerdeführer hiervon gewusst haben müssen, haben diese nicht mit verfassungsrechtlich erheblichen Argumenten angegriffen.<br />
20<br />
<br />
2. Schließlich ist die behauptete Verletzung von Art. 103 Abs. 1 GG nicht hinreichend substantiiert dargelegt.<br />
21<br />
<br />
Hinsichtlich der vom Amtsgericht zurückgewiesenen Beweisanträge ist mangels entsprechenden Vortrags und Vorlage der Rechtsbeschwerdeschrift schon nicht erkennbar, ob die Beschwerdeführer im Rahmen der Rechtsbeschwerde die Versagung rechtlichen Gehörs (vgl. § 80 Abs. 1 Nr. 2 OWiG) überhaupt gerügt und insoweit den Rechtsweg erschöpft haben.<br />
22<br />
<br />
Angesichts der ausführlichen Erwägungen des Amtsgerichts entbehrt auch der Vorwurf jeder Grundlage, dieses habe den Gewissenskonflikt der Beschwerdeführer nicht ernst und deren Ausführungen nicht zur Kenntnis genommen; das Gegenteil ist richtig.<br />
23<br />
<br />
Von einer weiteren Begründung wird nach § 93d Abs. 1 Satz 3 BVerfGG<br />
abgesehen.<br />
24<br />
<br />
Diese Entscheidung ist unanfechtbar.<br />
<br />
Papier Bryde SchluckebierMonika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-67804593936138203042008-11-09T18:08:00.002+01:002008-11-09T18:15:27.163+01:00Gesetzliche Aufgaben der Sozialpädagogischen Familienhilfe<span style="font-weight: bold;">Welche Aufgaben die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) umfasst, scheint - </span><span style="font-weight: bold;">angesichts der vielfältigen Erscheinungsweisen im Alltag</span><span style="font-weight: bold;"> - offenbar nicht immer klar zu sein. Deshalb gebe ich an dieser Stelle einen Überblick in kurzer, stichwortartiger Form zu den gesetzlichen Handlungsgrundlagen der SPFH:<br /><br /></span><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">1. Die Tätigkeit der sozialpädagogischen Familienhilfe umfasst:<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>pädagogische und alltagspraktische Hilfen</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Notwendige Voraussetzung – Bereitschaft der Familie zur Mitarbeit und besondere Beziehung Familienhelfer/in und Familie</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">2. Zielsetzung der Familienhilfe:<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">Durch die Betreuung und Begleitung der Familienhilfe soll die Familie die Fähigkeit zur Problemlösung und Alltagsbewältigung gewinnen oder wiedergewinnen.</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">3. Aspekte der Familienhilfe:<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Erzieherische Situation</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Beziehung Eltern – Kinder</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Beziehung zwischen Elternteilen</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Materielle Situation der Familie (auch Wohnsituation)</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Verhältnis von Familie und sozialem Umfeld</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">4. Familienhilfe ist kein therapeutisches Angebot!<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">SPFH ist kein therapeutisches Angebot, sondern ein Angebot der konkreten, praktischen Lebenshilfe (Münder, 2006, Frankfurter Kommentar KJHG, Seite 426, Rdnr. 5)</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">Es ist eine bestimmte Einzelperson für die Betreuung der Familie zuständig</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">Familienhilfe versucht die Isolation der Familien aufzubrechen.</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">Zu den teilweise „therapeutischen Arbeitsansätzen“ in den SPFH kommentiert Münder (Münder, 2006, Frankfurter Kommentar KJHG, Seite 427, Rdnr. 7)</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">„Hierbei ist zu beachten, dass die sozialpädagogische Arbeit in den Familien nicht den Standards und Rahmenbedingungen therapeutischer Intervention entspricht.“</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">5. Kritische Aspekte der Familienhilfe<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">Unter 3. „Kritische Aspekte“ ((Münder, 2006, Frankfurter Kommentar KJHG, Seite 427, Rdnr. 6) <span style=""> </span>werden Überlegungen zu entstehenden Problematiken bei der Einrichtung von SPFH diskutiert, denn die Einrichtung einer SPFH bedeutet.</span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">a)<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>einen starken Einbruch in den familiären Intimbereich</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">b)<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>die SPFH kommt oft unter Druck von außen zustande</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">c)<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>SPFH arbeitet in einem emotionalen Spannungsfeld. Es müssen Parteilichkeiten, Ambivalenzen und Ablehnungen bewältigt werden</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">d)<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>die SPFH kann das eigene Problemlösungspotential weiter schwächen</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">6. Merkmale des Handelns durch die SPFH:<o:p></o:p></b></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>beratende Gespräche</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>modellhaftes Handeln</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>praktische Hilfe</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style="">7. Aufgaben der SPFH</b> (siehe Münder 2006, Frankfurter Kommentar KJHG, Seite 427, Rdnr.8,9)</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Erziehungsberatung</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Partnerberatung</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Einzelberatung</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Hausaufgabenbetreuung</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Anleitung bei der Arbeit im Haushalt</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Unterstützung bei der materiellen Lebenssicherung</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Unternehmungen (Aktivitäten) mit Eltern und Kindern</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal" style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><!--[if !supportLists]--><span style="font-size:100%;"><span style="">-<span style=";font-family:";font-size:7;" > </span></span>Inanspruchnahme ergänzernder Institutionen (Tagesbetreuung, Schuldnerhilfe etc.)</span><!--[endif]--></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p style="font-weight: bold;" class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">8. Für die generelle Zielsetzung der Familienhilfe gilt gem. § 31 KJHG:</span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">„Im Verhältnis zum Fremdunterbringungsbereich wird verstärkt eine präventive Orientierung angestrebt, d.h. ein Beginn von Familienhilfe schon dann, wenn Problemlagen noch nicht so verfestigt sind und an Veränderungsmotivationen und Veränderungschancen bei den Familien angesetzt werden kann.“ (Münder, 2006, Frankfurter Kommentar KJHG, Seite 429, Rdnr. 16)</span></p>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-38739194444862246342008-10-21T16:41:00.003+02:002008-10-21T17:00:49.765+02:00Turbo-Abi, Turbo-Studium und Turbo-Kosten..<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/media/43/B4.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 135px; height: 203px;" src="http://www.pixelio.de/data/media/43/B4.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 153); font-style: italic;font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio: (c) Adel</span><br />Es sollte alles besser werden:<br />Ein gutes Abitur in kürzerer Zeit, neue Schulbücher und von überflüssigem Ballast befreites "Abiturwissen".<br />Auch das Studium sollte in kürzerer Zeit und dank Verschulung (=> Bologna-Prozess) effizienter, gründlicher, organisierter etc. etc.werden. Studiengebühren sollten Geld in die Universitäts- und Fachhochschulkassen schwemmen, um die Seminare kleiner werden zu lassen, neues Lehrpersonal einzustellen und die Studenten-Professoren-Lehrenden-Relationen zu verbessern.......<br /><br />Heute beschreibt Elmar Kramer in der "Neue Westfälische-Zeitung" unter "Lokales Bielefeld": Sorgen der Turbo Studenten - Der Bachelor und seine Folgen: Eine Leidensgeschichte (<a href="http://www.nw-news.de/nw/lokale_news/bielefeld/bielefeld/?cnt=2640568" target="_blank">BIELEFELD: Die Sorgen der Sprint-Studenten Der Bachelor und seine Folgen: Eine Leidensgeschichte</a> ,<br />siehe auch in der "Welt": <a href="http://www.welt.de/welt_print/article2063963/Was_das_Turbo_Studium_bringt.html" target="_blank">Was das Turbo-Studium bringt <span style="font-size:78%;">[Von Katrin Bölstler 4. Juni 2008, 04:00 Uhr ]</span>Wie die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse das Leben der Studenten verändert - Klagen über steigenden Leistungsdruck - Jeder Vierte bricht ab</a>)<br /><br />Wieviel "wissenschaftliches" und vernetztes Denken kann bei den Nachwuchswissenschaftlern unter solchen Bedingungen "übrig bleiben". Die Kosten sind gestiegen, die Qualität des Studiums allerdings nicht. Die Zeche dafür werden die Nachwuchswissenschaftler, aber auch unsere Gesellschaft "bezahlen". Es wird dann bezahlt, wenn die "verdünnte" Wissenschaft in unserer Gesellschaft, d.h. an den Universitäten, in der Verwaltung, der Bildung, dem Gesundheitswesen, in der Politik etc. etc. etc. angekommen ist......Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-38630301267846085432008-10-12T19:12:00.003+02:002008-10-12T19:22:12.396+02:00Pseudowissenschaft in familiengerichtlichen Gutachten?<span style="font-weight: bold;">oder:</span> <u><span style="font-weight: bold;">Die Probleme psychologischer Gutachten bei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen</span></u><br /><br />Rein definitorisch ist <em>"<span style="font-weight: bold;">Psychologie</span> die Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen und Tieren befasst."</em> (zit. nach<a href="http://lexikon.meyers.de/wissen/Psychologie" target="_blank">Psychologie</a>) und <em>"<strong>Erziehungswissenschaft,</strong> (die) wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung von Bildungs-, Erziehungs- oder Unterrichtsprozessen in schulischen und außerschulischen Praxisfeldern beschäftigt...."</em>(zit. nach <a href="http://lexikon.meyers.de/wissen/Erziehungswissenschaft+%28Sachartikel%29" target="_blank">Erziehungswissenschaft</a>).<br /><br />Für die Erziehungswissenschaften wiederum ist die Psychologie "Hilfswissenschaft" (<em>=<strong>Hilfswissenschaft,</strong> Wissenschaft, deren Ergebnisse oder Methoden für eine andere notwendig sind, siehe:<a href="http://lexikon.meyers.de/wissen/Hilfswissenschaft" target="_blank">Hilfswissenschaft</a></em> ), d.h. die Psychologie als Wissenschaft übernimmt im erziehungswissenschaftlichen Theoriebildungs- und Forschungsprozess die Aspekte des menschlichen Erlebens und Verhaltens.<br /><br />weiter hier:<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.brainlogs.de/blogs/blog/ahmaz/2008-10-12/pseudowissenschaft-in-familiengerichtlichen-gutachten" target="_blank"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px;" src="http://www.brainlogs.de/blogs/templates/ahmaz/images/ahmazheader.jpg" alt="" border="0" /></a>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-58763424021918127962008-10-05T11:47:00.008+02:002008-10-05T19:24:41.376+02:00"Das dressierte Kind" oder "Psychologen und das Geschäft mit der Erziehung"<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/media/156/PHOTO2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 200px;" src="http://www.pixelio.de/data/media/156/PHOTO2.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 102); font-style: italic;font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio (c) meyertobi</span><br />Eigentlich sind es Erziehungswissenschaftler, welche sich originär mit "Erziehung" theoretisch und wissenschaftlich auseinander setzen.<br /><br />Psychologen kennen dieses Fachgebiet - dann eher unter "psychologischen" Aspekten und damit leider auch nur in Ausschnitten. Auch wenn die meisten Psychologen sich kaum mit Erziehungswissenschaft, ihren Theorien und Fragestellungen auseinander gesetzt haben, beurteilen Psychologen z.B. in gerichtlichen Begutachtungen, wagemutig, inwiefern eine Person <span style="font-weight: bold;">"erziehungsfähig" </span>sei.<br /><br />Dabei werden auch die eigenen fachlichen Grundsätze außer Acht gelassen und die Begriffe "Erziehungskompetenz" bzw. "Erziehungsfähigkeit" bleiben undefiniert und werden nicht operationalisiert. (siehe: <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Operationalisierung" target="_blank">Operationalisierung</a>).<br /><br />Denn spätestens beim Versuch diese Begrifflichkeiten zu untersuchen, werden wissenschaftlich kompetent tätige Psychologen feststellen, dass sich die Frage nach der Erziehungsfähigkeit mit psychologischen Mitteln nur in einzelnen Ausschnitten und nur beschränkt "erfassen" und "messen" lässt. Nichts desto trotz, werden mit Freude Fragestellungen rund um die vage Vorstellung der Erfassung einer "Erziehungsfähigkeit" in gut bezahlten Gutachten für Familiengerichte aufgenommen, welche sich im Prinzip mit psychologischen Methoden nur unzureichend, wenn überhaupt und mit großen Mängel behaftet, beantworten lassen.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">So wird mutig Erziehung auf einige Handlungsprinzipien reduziert und letzendlich willkürlich festgestellt, wie eine "optimale" Erziehung auszusehen hat. Eltern werden für "erziehungsunfähig", für "eingeschränkt erziehungsfähig" oder gar für "erziehungsunfähig" erklärt, mit dem Ergebnis, dass familiengerichtliche Entscheidungen unter pseudowissenschaftlichem Label zustande kommen und in unzulässiger Weise Lebensschicksale produziert werden.<br /><br /></span>In solchen Gutachten werden auch die eigenen Fachprinzipien, wie Empirie und wissenschaftliche Analyse der zu untersuchenden Variablen, - wohl aus Gründen fehlender theoretischer Reflexionsmöglichkeiten und mangelnder erziehungswissenschaftlicher Kenntnisse - völlig außer Acht gelassen.<br /><br /><span style="font-style: italic; color: rgb(0, 0, 102);font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio (c) Christine Braune: Über das Viadukt</span> <a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/media/51/DSC06521_bearbeitet.jpg"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 174px; height: 136px;" src="http://www.pixelio.de/data/media/51/DSC06521_bearbeitet.jpg" alt="" border="0" /></a><br />Vermutlich geht es ja auch weniger um eine wissenschaftliche Annäherung an die Möglichkeiten und Probleme von Erziehung, es geht auch weniger um die wissenschaftliche Durchdringung der äußerst hohen Komplexität der in der Erziehung stattfindenden Prozesse, sondern es geht aus meiner Sicht um unangemessene Omnipotenzphantasien und die kommerzielle Ausschlachtung von Erziehungsfragen durch selbst ernannte psychologische "Erziehungsexperten" Unter Ausnutzung der Bedürfnisse eines jeden im Erziehungsbereich tätigen und von Natur aus vorhandenen Interesses zu Fragen der Erziehung,wird deren<br /><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;"> Suche nach "Rezepten" für erzieherisch angemessenes Handeln...<br /><br /><br /></span><div style="text-align: left;">mit lizensierten! und damit für die Experten "gewinnbringenden" Handlungsmaßnahmen in Kochbuchmanier beantwortet........ Die Rezepte stammen aus dem Methodenrepertoire erfolgreicher Verhaltenstherapie und aus den, der Urgroßmutter - bzw. Großmuttergeneration noch wohlbekannten "Erziehungsprinzipien", welche im Laufe der "Laissez-faire"-Erziehungsideologien in Vergessenheit geraten waren.......Anstatt Kohlekeller gibt es eine "Aus-Zeit" auf dem Stuhl oder im Zimmer.... Wie einst werden Prinzipien schematisch angewendet und die "psychologischen" Wirkungen der Erziehungshandlungen ausgeblendet......<br /><br />Während sich Erziehungswissenschaftler darüber einig sind, dass sich Erziehung nicht auf ein paar "Rezepte" reduzieren lässt, sehen sich einige - eher weniger kritisch denkende - Psychologen berufen, Erziehung auf verschieden konstruierte "Konzepte, Verhaltensprogramme und Regeln" zu reduzieren....<br /><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;">Beispiel:</span><br /></div></div></div><br />Mit Triple P (Beschreibung hier:<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Triple_P" target="_blank">Triple P</a> ) haben Psychologen einen "Geschäftszweig" entwickelt, welcher - ähnlich z.B. der NLP-Ausbildungs- und Trainingsprogramme, Trainer ausbildet und diese Trainer wiederum mit ihren Rezepten Eltern das Geld aus der Tasche zieht.....<br /><br />Natürlich gibt es in solchen Programmen immer auch Aspekte, welche sinnvolle und stützende Elemente enthalten. So schließe ich mich durchaus der Ansicht von Herrn Prof. Dr. Günther Deegener und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann in ihrer kritischen Stellungnahme zum Triple P-Programm an. (Kritische Stellungnahme zum Positive Parenting Program (Triple P) <a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">PDF-Datei: "Kritische Stellungnahme zum Triple P" Hurrelmann/Deegener, 2002:</a><br /><blockquote style="font-style: italic;">Dabei geht es nicht mehr um die generelle Befürwortung oder Ablehnung von Elternkursen, denn deren Notwendigkeit und vermehrte Angebote werden als unabdingbar angesehen - vielmehr bedarf es der verstärkten Diskussion um die Inhalte, Zielsetzungen und Zielgruppen von Elternkursen sowie damit untrennbar verbunden von Erziehungsinhalten, -zielen und -maßnahmen.<br /></blockquote>Gleichzeitig verbergen sich dahinter auch Risiken. Denn Erziehung sollte die individuellen Eigenschaften und Bedürfnisse eines Kindes berücksichtigen und auf die Situation in der Familie und das entsprechende Umfeld abgestimmt sein. Diese Vielseitigkeit lässt sich nicht auf einige wenige "Prinzipien" reduzieren:<br /><br />So werden im Triple P-Programm 5 Prinzipien verfolgt (<a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a> Seite7):<br /><blockquote style="font-style: italic;">A.) Sorgen Sie für eine sichere und interessante Umgebung<br />B.) Regen Sie ihr Kind zum Lernen an<br />C.) Verhalten Sie sich konsequent<br />D.) Erwarten Sie nicht zuviel<br />E.) Beachten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse</blockquote><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/media/51/slalomtraining.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 139px; height: 99px;" src="http://www.pixelio.de/data/media/51/slalomtraining.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 102);font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio (c) Christine Braune: Slalom<br /></span>Die Autoren Deegener und Hurrelmann sehen hier zu Recht die Gefahr, dass in den Triple P-Konzepten die Erziehung auf eine " <span style="font-style: italic;">rigide, dressurmäßige, kochbuchhafte Erziehungshaltung hinausläuft"</span> (Zitat S.7). Außerdem weisen die Autoren darauf hin, dass die eng gesetzten Verhaltenserwartungen und -normierungen die Gefahr einer erzieherischen Überforderung (d.h. nicht an das Intelligenzalter des Kindes angepasst) und einer Erziehung zur "Überangepaßtheit" (Unterdrückung des eigenen Willens, Erziehung zum Ja-Sager.....) besteht. So besteht die Gefahr, dass sich die ursprünglich sinnvollen Verhaltenserwartungen im Alltag ins Gegenteil verkehren können.<br /><br /><br />Äußerst fragwürdig ist z.B. die Feststellung der Triple P-Autoren im Programm ihrer "Kleinen Helferlein" (<a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a> Seite18):<br /><div style="text-align: left;"><blockquote><span style="font-style: italic;">„In der ersten Nacht weint Ihr Kind vielleicht einige Minuten oder sogar Stunden. Es</span> <span style="font-style: italic;">wird sich in den Schlaf weinen. ... Ignorieren Sie Ihr Kind, wenn es ruft oder weint, es</span> <span style="font-style: italic;">erleidet dadurch keinen Schaden.”</span><br /></blockquote></div>Eine derartige Feststellung ist rein subjektiv und weit entfernt von einer wissenschaftlich begründeten Ansicht. Hier werden auch fachkundige Psychologen und Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten ihre Einwände haben, denn:<br />Ob das Kind - wenn es sich stundenlang in den Schlaf weint - keinen Schaden nimmt, kann niemals generell behauptet werden. Je nach individuellem und situativem Empfinden des Kindes kann solches Handeln sehr wohl zu einer ungewollten "Deprivation" und zu Ängsten, ja sogar Traumatisierungen führen, mit entsprechenden Folgeschäden, welche aus der entsprechenden Forschung zu dieser Fragestellung bereits empirisch belegt worden ist.(siehe: <a href="http://www.stangl.eu/psychologie/definition/Deprivation.shtml" target="_blank">www.stangl.eu: Deprivation</a> oder <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Deprivation" target="_blank">Deprivation</a> und <a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/EMOTION/Angst.shtml" target="_blank">Angst (Arbeitsblältter Stangl-Taller</a>)<br /><br />An diesem Beispiel zeigen die Autoren Deegener und Hurrelmann die hinter dem Triple P-Programm liegende Problematik auf und kommen zu der Schlussfolgerung (Zitat Seite 25)<br /><blockquote style="font-style: italic;">Der gesamte Tenor dieses ‘Kleinen Helfers’ geht eher in Richtung auf eine kochbuchhafte Erziehungsanleitung, wobei die einzelnen Schritte extrem penibel, konsequent, rigide und rezeptmäßig eingehalten werden müssen. Durch die Vernachlässigung der psychischen Vorgänge bei Kind und Eltern, der Beziehungsaspekte zwischen ihnen, der situationalen Gegebenheiten, der Erklärungen und Begründungen von Eltern für ihre Erwartungen und Handlungen sowie auch der alters- und reifegemäßen Besonderheiten der Kinder bekommt<br />dieser ‘Kleine Helfer’ eher einen ausgeprägt dressurmäßigen, roboterhaften Zuschnitt.<br /></blockquote>In Punkt 3. (<a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a>, Seite 28) untersuchen die Autoren die Erwartungen des Triple P-Programmes:<br /><span style="font-style: italic;"></span><blockquote><span style="font-style: italic;">3. Welche Erwartungen/Normenvorgaben kommen in den ‘Kleinen Helfern’</span> <span style="font-style: italic;">bezüglich des Verhaltens der Kinder zum Ausdruck?</span></blockquote>Probleme sehen die Autoren, wenn die empfohlenen Erziehungsmittel "inflationär" angewendet werden. Über die Notwendigkeit von Grenzen in der Erziehung besteht Einigkeit, allerdings haben wir das Problem, <span style="font-weight: bold;">wie, d.h. auf welche Art und Weise </span>Grenzen gesetzt werden. Hier beginnen die Probleme, weil jede erzieherische Handlung auch Reaktionen beim Edukanden (= das Kind, = die Person, welche erzogen werden soll) auslöst und je nach Persönlichkeit und Intelligenz individuell - mit all seinen Konsequenzen - vom Edukanden verarbeitet wird.(siehe dazu auch die Ausführungen der <a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Autoren Deegener/Hurrelmann</a> Seite 36/37)<br /><br /><a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a> Seite 38:<br /><span style="font-style: italic;"></span><blockquote><span style="font-style: italic;">Auch wenn hier betont werden soll, dass in den ‘Kleinen Helfern’ durchaus auch</span> <span style="font-style: italic;">viele Elemente dieser „dritten Dimension” zu finden sind, so ergibt sich dennoch</span> <span style="font-style: italic;">letztlich, dass Triple-P diese zukunftsorientierte, demokratische und humane</span> <span style="font-style: italic;">Dimension in der Erziehung stark vernachlässigt zugunsten einer Überbetonung</span> <span style="font-style: italic;">auf Anpassung und Gehorsam.</span></blockquote>und <a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a> Seite 39:<br /><span style="font-style: italic;"></span><blockquote><span style="font-style: italic;">Die Eltern werden ein- bzw.</span><span style="font-style: italic;">angewiesen, bei unterschiedlichsten Verhaltensweisen der Kinder (welche sie als</span> <span style="font-style: italic;">problematisch ansehen) nach insgesamt gesehen relativ wenig vorgegebenen</span><br /><span style="font-style: italic;">Schablonen (Regeln, Plänen, Zeitabläufen, Belohnungssystemen usw.) sich in</span> <span style="font-style: italic;">mehr oder weniger vorgeschriebener Weise zu verhalten (was auch die Gefahr</span> <span style="font-style: italic;">eines roboterhaften Verhaltens beinhaltet). Ob damit (also ganz überwiegend auf</span> <span style="font-style: italic;">lerntheoretischer Basis) die Eltern wirklich hinreichend erziehungskompetent sind</span> <span style="font-style: italic;">in dem Sinne, dass ihre subjektiven Kontrollüberzeugungen wachsen und sie den</span> <span style="font-style: italic;">Eindruck gewinnen, der unendlichen Zahl von Erziehungssituationen größtenteils</span> <span style="font-style: italic;">hinreichend gewachsen zu sein, wird bezweifelt. Außerdem ist zu fragen, ob es gut</span> <span style="font-style: italic;">ist, den Eltern durch das „Positive Erziehungsprogramm” sozusagen den einzig</span> <span style="font-style: italic;">richtigen Heilsweg aufzuweisen. Eltern, die sich selbst, ihre</span> <span style="font-style: italic;">Erziehungsvorstellungen, ihre Beziehung zum Kind, die Entwicklung von Kindern</span> <span style="font-style: italic;">usw. umfassender verstehen lernen aufgrund breiter angelegter Konzepte, werden</span> <span style="font-style: italic;">sicherlich flexibler in der Erziehung reagieren und eine tragfähigere Beziehung</span> <span style="font-style: italic;">und tiefere Bindung zu ihrem Kind aufbauen und aufrecht halten können - sie</span> <span style="font-style: italic;">werden dabei sicherlich auch auf lerntheoretische, verhaltenstherapeutische</span> <span style="font-style: italic;">Hilfsangebote zurückgreifen, aber eben auch z.B. auf Elemente der Elternseminare</span> <span style="font-style: italic;">von Gordon und der Elternkurse „Starke Eltern - Starke Kinder” des Deutschen</span> <span style="font-style: italic;">Kinderschutzbundes oder der Elternschulung von Penthin oder den Elternbriefen</span> <span style="font-style: italic;">usw. (siehe z.B. auch die 8. Sitzung aus: „Early Childhood Parenting Skills. A</span><br /><span style="font-style: italic;">Prgogram Manual for the Mental Health Professionals” von R.R. Abidin -</span> <span style="font-style: italic;">Psychological Assessement Resouces Inc, 1996 - , in der die Eltern diskutieren</span> <span style="font-style: italic;">und lernen, die Schwellen zu einem zu permissivem Erziehungsstil einerseit sowie</span> <span style="font-style: italic;">zu einem zu stark disziplinierendem Erziehungsstil erkennen zu lernen).</span></blockquote>Und ein weiterer Problempunkt wird von den Autoren unter die Lupe genommen. Denn es ist die Frage zu stellen, welche Vorstellung hier vom "Kind" als "Erziehungsobjekt" vertreten wird undwelches Erziehungsziel mit dieser Form von Erziehung verfolgt wird. Können wir mit Hilfe einer solchen Erziehung ein Kind "formen" (=> hier stellt sich die Frage, ob diese implizite Vorstellung in Erziehungsprogrammen überhaupt realistisch ist, siehe auch "retroaktive Sozialisation") - <a href="http://www.kinderschutzbund-bayern.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/stellungnahmen/kritische_stellungnahme_triplep.pdf" target="_blank">Zitat Kritik Deegener/Hurrelmann</a> Seite 40:<br /><span style="font-style: italic;"></span><blockquote><span style="font-style: italic;">Letzteres berührt den Punkt von Ressourcen, Fähigkeiten, Selbsthilfepotentialen,</span><span style="font-style: italic;">Einsichten, Wissen usw. von Eltern und Kindern. In seiner einseitigen Ausprägung</span> <span style="font-style: italic;">erinnert Triple P in diesem Zusammenhang z.B. etwas an die Einstellung von</span> <span style="font-style: italic;">Pädagogen früherer Jahrhunderte, wonach den Kindern Vernunft abgesprochen</span> <span style="font-style: italic;">wurde und sie somit nicht durch den Appell an den Verstand, sondern alleinig über</span> <span style="font-style: italic;">Zähmung und Zucht erzogen („gebildet”) werden konnten. Verhaltensänderungen</span> <span style="font-style: italic;">aufgrund von Einsichtsfähigkeit und Vernunft, aufgrund eigener Überlegungen</span> <span style="font-style: italic;">und Selbstinstruktionen oder Gesprächen mit Mitmenschen usw. finden im</span><br /><span style="font-style: italic;">Rahmen solcher Vorstellungen zu wenig Platz.</span></blockquote><br />Als Erziehungswissenschaftlerin kann ich es kaum fassen, dass der natürliche Prozess der Erziehung und entsprechende Konzepte auch noch mit Lizenzen versehen werden um "Erziehungskonzepte" kommerziell ausgerichteter Vermarktung zugänglich zu machen. Es wird - ähnlich wie in der Pharmaindustrie - behauptet, man habe empirische Belege für seine Wirksamkeit.......Details sind nicht bekannt.......:<br /><span style="font-style: italic;"></span><blockquote><span style="font-style: italic;">In zahlreichen Ländern gibt es mittlerweile Lizenznehmer, die mit Triple P arbeiten dürfen. In Deutschland sind wir das, die PAG Institut für Psychologie AG. Ein Teil unserer Einnahmen wird an den Lizenzgeber, Triple P International Pty Ltd abgeführt.(Zitat aus:<a href="http://www.triplep.de/pages/uebertriplep/wir_ueber_uns.htm" target="_blank">Wir über uns - Triple P Deutschland - Urheberrechte und Lizenzen <span style="color: rgb(0, 0, 0);">)</span></a></span><br /></blockquote>Ein großer Aufschrei ging durch unsere Republik, als in Fragen der Sterbehilfe Herr Kusch die Gründung eines kommerziellen "Sterbehilfeunternehmens" (siehe: <a href="http://www.brainlogs.de/blogs/blog/ahmaz" target="_blank">Wenn der Glaube an Gott das Mitgefühl verdrängt....</a>) ankündigte. Wenn es um Erziehung geht, dann scheint sich die Politik um die Frage der Kommerzialisierung nicht zu scheren.......Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-19820667223528542722008-08-14T14:38:00.007+02:002008-10-05T17:09:53.885+02:00Hartz-IV- Kinder per Schulgesetz in NRW benachteiligt<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/media/126/Auer_Dult_Buecher_3568.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 135px; height: 101px;" src="http://www.pixelio.de/data/media/126/Auer_Dult_Buecher_3568.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" ><span style="font-style: italic;">Bildquelle Pixelio: (c) mariocopa</span></span><br />In Deutschland gibt es - wie Sie wissen - eine Schulpflicht....aber keine generelle Lernmittelfreiheit und keine Übernahmeverpflichtung für Schülertransportkosten .<br /><br />Bildung ist "Ländersache" . In NRW war die CDU angetreten, den bestehenden "Bildungsnotstand" abzubauen. Leider sprechen die Fakten eher für das Gegenteil:<br /><br />...und das trifft insbesondere Kinder aus armen Herkunftsfamilien.......Dabei war es auch schon zuvor "Lehreralltag", dass in vielen "Lehrertaschen" zusätzliche Farbstifte, Malutensilien, Hefte, Kunstblöcke etc. etc. auf Vorrat lagen, um sozial benachteiligten Kindern die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen.<br /><br />Auch die Autorin dieses Beitrages hat oft aus ihrem eigenen Fundus dazu beigesteuert, dass Hartz-IV-Kinder und Kinder aus überschuldeten Familien ein Ausschluss wegen fehlender Arbeitsmittel erspart blieb.....<br /><br />Seit 2005 müssen nun Eltern mit Hilfe der bereits schon zu niedrig angesetzten Hartz-IV-Beträge neben Heften, Stiften, Materialien für den Kunst-, Handarbeits- und Turnunterricht etc. etc. auch die Schulbücher und Schülertransportkosten aus den Hartz-IV-Beiträgen finanzieren.<br /><br />Diese Regelung geht nun in das 3. Jahr, die Lebenshaltungs- , Wohnungs- und Energiekosten sind zwischenzeitlich auch gestiegen. Längst ist ein "menschenwürdiges" Leben und Teilhaben an einer geregelten Bildung und Ausbildung für Hartz-IV-Kinder nicht mehr umsetzbar. Wie ich bereits berichtet habe, hatte Thilo Sarrazin den Hartz-IV-Empfängern ein ungesundes und für Kinder nicht entwicklungsangemessenes Hartz-IV-Menü vorgeschlagen (<a href="http://forum-gesundheit.blogspot.com/search/label/Ern%C3%A4hrung" target="_blank">Das Hartz IV-Tages-Menü von Thilo Sarrazin - ungesund und für Kinderernährung nicht geeignet</a>)<br /><br />Schulpolitiker und Landesregierungen, welche eine solche Benachteiligung von Kindern aus sozial-schwachen Familien dulden, denken kaum an die Zukunft der Kinder und auch nicht an die Zukunft unseres Landes. Denn die heutige Benachteiligung in unserem Bildungssystem, mangelnde finanzielle Ausstattung und fehlende Fördermöglichkeiten, lassen gerade dieses Klientel viel eher wieder in den Hartz-IV-Kreislauf zusammen mit ihren Kindern eintreten....<br /><br /><a href="http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2005/Lernmittel.html" target="_blank">Befreiung vom Eigenanteil für Lernmittel und Schulfahrten für Hartz -IV Bezieher in NRW gestrichen</a><br />Zitat:<br /><blockquote>Nach §§ 96, 97 Schulgesetz NRW vom 27.1.2005 gilt nun, dass nur noch Schüler, die Leistungen nach SGB XII beziehen, von dieser Zuzahlung befreit werden - wohl wissend, dass es damit praktisch keine Anspruchsberechtigten mehr gibt. Arbeitslosengeld II -Bezieher, in deren Haushalten nahezu alle der betroffenen Kinder wohnen, sollen diese Kosten aus dem Existenzminimum übernehmen, obwohl ihre Kinder nach SGB II keine höheren Regelleistungen bekommen als nach SGB XII und obwohl insgesamt die Regelsätze für Kinder ab 7 Jahren gegenüber den Regelsätzen der Sozialhilfe schon, durch die Regelsatzverordnung der rot-grünen Bundesregierung um 5 - 10% abgesenkt worden, sind. Die Befreiung, die jetzt noch notwendiger wäre, als für die ehemaligen Sozialhilfebezieher, ist damit parallel zur Hartz IV Reform gestrichen worden.<br /><br />Hintergrund der Regelung ist, dass sich durch die vielen ehemaligen Arbeitslosenhilfebezieher, die jetzt genauso arm sind wie die Sozialhilfebezieher, der Kreis der Berechtigten erweitert hat und dass weder das Land und noch die Kommunen, Mehrbelastungen als Folge der von ihnen ja ansonsten politisch befürworteten zunehmenden Verarmung übernehmen wollen. </blockquote>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-13202621180975250242008-08-07T16:43:00.003+02:002008-08-07T18:10:37.609+02:00Titelstory "Neue Wesfälische":Schulen in Not......<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/112/schule_6_Lmpel_Ausschnitt2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 140px; height: 135px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/112/schule_6_Lmpel_Ausschnitt2.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-weight: bold;">Schulen in Not: Lehrer werden Mangelware...</span><br />und wen wundert's?<br /><br />Auch wenn hierfür das aktuelle NRW-CDU-Schulministerium verantwortlich gemacht wird, so hat eigentlich zuvor das von der SPD geführte Schulministerium dafür den Weg geebnet. Die CDU hat im Prinzip die negative Arbeitspolitik für Lehrer nur fortgesetzt:<br /><span style="font-style: italic; color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio: (c) Gila </span><br /><br />Auf der Internetseite von Paul Tresselt, welcher unser Schulsystem seit Jahrzehnten aus eigener Erfahrung beobachtet, finden Sie dazu sehr ausführliche Informationen: <a href="http://www.tresselt.de/home.htm" target="_blank">Paul Tresselt - Ihr Internetberater für Lehrer, Lehramtsanwärter und Schulleiter</a><br /><br />Längst ist diese Seite für Lehrer zu einer sehr wichtigen Informationsseite auch für aktuelle Entwicklungen geworden....<br />Alle bei Paul Tresselt verfügbaren Informationen finden Sie auf seiner <a href="http://www.tresselt.de/service.htm" target="_blank">Übersichtsseite.</a><br />So zeigt er, wie sich die <a href="http://www.tresselt.de/arbzeit.htm" target="_blank">Arbeitszeiten</a> negativ, zu ungunsten der Lehrer entwickelt haben. Auf seinen Seiten finden Lehrer und Eltern Informationen über die tatsächliche <a href="http://www.tresselt.de/arbeit.htm" target="_blank">Arbeitsbelastung</a> ..und natürlich noch vieles mehr.<br /><br />Ständige, vor allem bürokratische Mehrbelastungen in den letzten Jahren ließen die Arbeitsbelastung der Lehrer stark anwachsen. In NRW wurde die landeseigene Lehrerfortbildung reduziert, dann ganz gestrichen. Zusätzliche Evaluationsarbeiten, aufwendiges Erstellen von Kopfnoten, Konferenzzirkus, Schulinspektionen etc. etc. nahmen Lehrkräften die Zeit und die Kraft für die so notwendige Unterrichtsvorbereitung.<br /><br />Kurz: <span style="font-weight: bold;">Lehrer ist in Vollzeit ein "Hochstress-Job" geworden</span>. Da helfen auch die neidischen Blicke von "Nicht-Lehrern auf die Ferien nichts. Auch der einzelne stammtischfähige Verweis auf Einzelbeispiele "fauler" Lehrer" treffen nicht die reale Situation. Lehrkräfte, welche ihren Beruf gut und gewissenhaft ausüben, haben auch unter Hinzurechnung der Ferien eine über 50 Stunden liegenden durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit.<br /><br />Nordrhein-Westfalen ist z.B. in Sachen "Vertretungsreserve", d.h. die Vorhaltung von Springer-Lehrkräften für längerfristig ausfallende Lehrkräfte, das Vorreiterland für dessen Abschaffung vor mehr als 10 Jahren !!! gewesen...... Wenn zu den langfristigen Unterrichtsausfällen, dann auch noch kurzfristige saisonale geballte Ausfälle hinzukommen.....dann gibt es wie so oft, sog. <span style="font-weight: bold;">"Hausarbeitstage"</span>. Diese haben meine Kinder bereits vor 10 Jahren gehabt und seither hat sich nicht viel verändert. Im Gegenteil....steigende berechtigte Elternbeschwerden zeigen, dass sich hier keine Verbesserung abzeichnet.<br /><br />Zu all dem kommt dann eine autoritär und bürokratisch geführte Schulverwaltung mit ständig neuen "Schul- und Lehrerkontrollsystemen". Lehrkräfte müssen sich "unterordnen" können und wollen. Selbst wenn die Anweisungen von "oben" nicht gesetzeskonform sind, wie ich das selbst erlebt habe.....so sind sie daran gebunden. Wer sich nicht unterordnet wird oft von der vorgesetzten Behörde gemobbt: Strafversetzungen, Besuche der Schulaufsicht*, Druck auf die Schulleitungen, welcher dann nach "unten" durchgereicht werden muss. Die Liste ist lang und lässt sich auch beliebig verlängern.....<br /><br />Eine Schulverwaltung und Bezirksregierung, welche mit Akribie ihren 8-Stunden-Tag, selbstverständlich mit Gleitzeit, einhält und ihre "untergeordneten" Lehrkräfte bevormundet ist für keinen Lehrer attraktiv.<br /><br />Lehrer haben von mehreren Seiten starken Druck auszuhalten:<br /><span style="font-weight: bold;">Von oben ;-) </span>Bezirksregierungen,Schulverwaltungen, Schulaufsichtsbeamte*, Schulinspektionen** etc. etc.<br /><span style="font-weight: bold;">Von der Mitte ;-) </span>in der Regel immer einige Kollegen....<br /><span style="font-weight: bold;">Von unten ;-) </span>Schüler und Eltern<br /><br />Lehrerdasein heißt, diesen ganzen "Kräften", welche an der Person zerren, Stand zu halten. Das ist kein Vergnügen.....<br /><br />Also....wen wundert es, dass keiner mehr Lehrer werden will, bzw. viele Lehrer schlicht "arbeitsmüde" sind....Der Krug geht solange zum Brunnen.......<br /><br />Und jetzt wissen Sie auch warum ich dem Lehrerdasein den Rücken gekehrt habe ;-)<br />Dabei ging es niemals darum, dass ich keinen Freude und keinen Spass daran hatte, Kindern und Jugendlichen eine gute Lehrerin zu sein. Die Rahmenbedingungen sind es, welche das Lehrerdasein unerfreulich werden lassen.....<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">* Schulaufsichtsbeamte</span><br />sind - bis auf wenige Ausnahmen - ehemalige Lehrer oder Schulleiter...sie haben im Prinzip an der täglichen Lehrtätigkeit und am Umgang mit Schülern weniger Interesse bzw. waren während ihrer Lehrtätigkeit an Schulen oftmals überfordert. Mein ehemals zuständiger Schulaufsichtsbeamter war an seiner Herkunftsschule sehr "ungeliebt" gewesen. Seine "Berufung" zum Schulaufsichtsbeamten fand daher (zum Leidwessen der später "beaufsichtigten" Schulen und Lehrer) mit Unterstützung des ehemaligen "untergeordneten" Kollegiums statt. Lehrer, welche keinen Spass (mehr) haben, zu unterrichten oder gesundheitlich angeschlagene Lehrer, welche der täglichen Unterrichtsbelastung nicht gewachsen waren....finden sich oft auch wieder im "Schulverwaltungsbereich".....oder in der Lehrerausbildung!!<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Merke: </span>Schulaufsichtsbeamte interessiert das Wohlergehen der Schüler an den Schulen nur in sehr seltenen Fällen. Ihnen geht es um die Bevormundung und autoritäre Verwaltung von Schulen und Lehrern....<br /><br /><span style="font-weight: bold;">** Schulinspektoren</span><br />Für diesen Zweck wurden extra Personen ausgebildet....dafür hat man an Schulen Lehrerstellen unbesetzt gelassen ;-))).Übrigens: Im PISA-Siegerland gibt es weniger autoritäre Verwaltungsstrukturen, als in Deutschland:<a href="http://www.blogger.com/www.bildunggrenzenlos.at/page/kommentare/Finnisches.%20Schulmanagement.pdf" target="_blank">Die Schulinspektoren haben sich selber aufgelöst und ein offizielles Ranking um die besten Plätze gibt es nicht - <span style="font-weight: bold;">Denn sie wissen genau was sie tun: Das finnische Schulmanagement </span></a><br /><br />Ist hier noch etwas hinzuzufügen?Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-3411632356391884942008-06-26T20:44:00.003+02:002008-06-26T21:01:33.945+02:00NRW Bildungschaos - NRW Abitur -NRW Schulministerium<span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" ><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/25/Chaos2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 176px; height: 131px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/25/Chaos2.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-style: italic;">Bildquelle Pixelio: (c) Memephoto</span></span><br />Wer das System nicht kennt, teilt - vermeintlich zu Recht - das diesjährige Abitursungemach dem NRW Bildungsministerium Frau Sommer und dem Verwaltungsjuristen Winands zu. In dieses Horn bläst auch der Neue Westfälische Kommentator Bernhard Hänel. Für ihn sind die "Schuldigen" der Bildungsmisere bereits ausgemacht. Er weiß nicht, wie das NRW Bildungssystem seit Jahrzehnten funktioniert, dann wüsste er, dass die Lösung des Problems bei weitem nicht so einfach gestrickt ist, wie er dies in seinen Kommentaren immer wieder verlauten lässt.<br /><p class="MsoNormal" style=""> <span style="font-weight: bold;">Worum geht es?</span></p><p class="MsoNormal" style="">Um das diesjährige Zentralabitur in Mathematik. Es wurden Dinge gefragt, welche zwar im Lehrplan stehen, jedoch nicht an allen Schulen Thema waren. Frau Sommer ist bereits viel zu lange nicht mehr aktiv im Schuldienst gewesen, sonst hätte sie wissen können, dass in NRW der Lehrplan einen gewissen "Unverbindlichkeitscharakter" besitzt. Auch hätte sie gewusst, dass man die Dinge trennen muss, zwischen dem, was Lehrer im Alltag unterrichten und was nachher in den Klassenbüchern und Förderplänen schriftlich festgehalten wird.<br /></p> <span style="font-weight: bold;">Sind die Lehrkräfte schuld?</span><br />Kann man dann den Vorwurf bzw. die Schuldzuweisung an die Lehrkräfte weiterreichen? Nein, eben auch nicht. Denn seit Jahren steigt die Arbeitsbelastung. Immer mehr soll "theoretisch" als Aufgabe erledigt werden. Weil dies in der Praxis allerdings nicht möglich ist, wird eben aufgeschrieben, was nie stattgefunden hat. Und hier nimmt das Dilemma seinen Anfang. "Lehrersozialisation" in die Schulbehördenhierarchien<br />Früh werden Lehrkräfte darauf getrimmt, sich der hierarchischen Schulbehördenstruktur zu unterwerfen. Dabei spielt die Vernunft und Wissenschaftlichkeit keine Rolle. Hier geht es auch um (irr-)rationale und gesetzeswidrige Anweisungen, welche der eine oder andere zu erfüllen hat. Tut er es nicht, hat er mit Sanktionen der Schulbehörde oder der Bezirksregierung zu rechnen.<br /><br />Lehrkräfte werden früh in dieses System hineinsozialisiert: Zunächst müssen sie sich (irr-)rationalen Anforderungen während ihres Referendariats stellen. Sie lernen, dass die ausbildenden Lehrkräfte im Lehrerseminar das Sagen haben. Oft werden Dinge verlangt, welche rein persöhnliche Ansichten widerspiegeln und mit dem Stand der pädagogisch-psychologischen Wissenschaft wenig zu tun haben.......<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Lehrerkontrolle ohne Expertentum</span><br />Später stehen Lehrkräfte unter der Kontrolle und den "verwaltungstechnischen" Anforderungen der übergeordneten Schulämter und Bezirksregierungen. Dort interessiert weder das Wohlergehen der Schüler, noch die Gesundheit und Arbeitsmotivation der Lehrer. Wie mir ein ehemaliger Schulleiter erzählte, hatten sich vor Jahren einige Schulleiter zusammen getan um die Behörden darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Schulbetrieb nach einigen dieser Regularien nicht funktionieren könne. Mit der Androhung, man werde sie ihres Schulleiteramtes entheben waren sie von der Bezirksregierung mundtot gemacht worden.....<br /><br />Natürlich "wissen" jene Behörden auch, welcher Unterricht der "Beste" ist. Sie geben schön theoretisch die Rahmenbedingungen vor. Schulbeamte - seit Jahrzehnten selbst nicht mehr in der Praxis - sind diejenigen, welche die Praktiker dann überprüfen und theoretisch natürlich alles besser wissen. So etwas wirkt sich auf das Klima aus. Da "offene" Kritik an den Behörden mit zum Teil massiven und zermürbenden Aktionen sanktioniert werden, übt der Lehrerstand "passiven" Widerstand aus. Das heißt, die Behörden bekommen das zu hören, was sie hören wollen. Sie lesen die Statistiken, welche sie lesen wollen und sie studieren Förderpläne, welche ihren Regeln entsprechen. Hinter den Kulissen im Lichte der Realität ist diese Handlungsweise für Lehrkräfte "überlebensnotwendig". Denn z.B. in den Herbst- und Wintermonaten kommt es - dank Überalterung, Überarbeitung, etc. - zu ständigen Ausfällen.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Lehrererkrankungen - Überstunden und Schulstundenausfälle</span><br />Da NRW seit mehr als 10 Jahren keine Lehrerüberhänge zum Ausgleich besitzt, müssen die übrig gebliebenen Lehrer Überstunden machen und werden eben dann auch in dieser Zeit eher wieder krank. So wird geflickt, wo es irgendwie geht. Stoff muss nachgeholt werden und oft fallen dafür z.B. Förderstunden wieder aus...und vieles bleibt aber auch liegen. Schauen wir uns die Situation in den Gymnasien an, so hat man ohne Lehrplankürzung das G8 im Schnellschuss durchgesetzt und zum Teil den Lehrern die Kürzung der Lehrpläne überlassen. Das kann nicht gut gehen. Frau Sommer ist nun dadurch gescheitert, dass sie unterstellt hat, die Lehrpläne könnten vollständig durchgezogen werden. <br /><br />Auch die Kopfnotenproblematik ist eine "hausgemachte". Wenn nun von Rüttgers angesichts der zunehmenden Klagen eine "Ermahnung" an das Schulministerium geht, wird dies auch zukünftig nicht viel ändern. In Baden-Württemberg kann man über all den Bohei nur müde lächeln. Real- und Gymnasiallehrer sind erstaunt, wie gering - im Verhältnis zu BW-Abschlussprüfungen - die NRW Zentralprüfungen sind und welch immens hoher (auch finanzieller !!!) Aufwand betrieben wird, um diese neu zu etablieren.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Länderinteressen entsprechen weder Eltern- noch Schülerinteressen:</span><br />Wie viel Millionen könnte man sparen, wenn Deutschland ein Schulministerium hätte, ein Zentralabitur, einen Zentral-Realschulabschluss und einen Zentral-Hauptschulabschluss ? Wie viele Schulverwaltungsstrukturen ließen sich abbauen und die freiwerdenden Gelder in Schulen, Lehrer und kleinere Klassen investieren? So wird für Bildung viel Geld ausgegeben, bloß dass vieles davon nicht bei jenen ankommt, welcher der Bildung bedürfen: die Kinder. Sie werden auch zukünftig leiden, wenn ihre Eltern in einen anderen Ort ziehen müssen oder noch schlimmer gar in ein anderes Bundesland. Und wer von Nordrhein-Westfalen nach Hessen, Baden-Württemberg oder Bayern zieht, muss mindestens eine Klasse wiederholen um den Anschluss zu bekommen. Wer vom NRW-Gymnasium in ein anderes Bundesland nach der 10. Klasse zieht, schafft - wenn überhaupt - höchstens die Fachhochschulreife. Mit Sicherheit sind die Kinder in NRW nicht dümmer, als in anderen Bundesländern. Nur eben das Bildungssystem und die Lehrerausbildung ist dort um einiges chaotischer...... <br /><br />Und wer badet das oben beschriebene NRW-Bildungschaos aus? Wieder diejenigen, welche am unteren Ende der Hierarchie sitzen: die Schüler. Ihnen gilt mein Mitgefühl. Sie erleben ein Bildungssystem, welches dringend sanierungsbedürftig ist und sie leiden nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft unter dem:<br />was sie nicht gelernt haben und hätten lernen können bzw. sollen......<br />was lustlose oder überarbeitete, unterdrückte Lehrer an Frust auf sie übertragen haben......<br />fehlende Kompetenzen, welches das System nicht vermitteln konnte, jedoch hätte vermitteln können.....<br />fehlende Unterrichtsqualitäten, welche eine aufwendige, jedoch mangelhafte Lehrerausbildung nicht sichern konnte.... <br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/14/Printmedien.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 137px; height: 90px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/14/Printmedien.jpg" alt="" border="0" /><span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" ><span style="font-style: italic;">Bildquelle Pixelio:(c)Rainer Sturm</span></span></a><span style="font-style: italic; font-weight: bold;">Quellen. Neue Westfälische vom 10. Juni 2008: </span><br />"Rüttgers stoppt Abi-Chaos - zweite Chance bei Mathe-Klausur“ von Bernhard Hänel Kommentar von Bernhard Hänel: Rüttgers Machtwort "Handlungsbedarf" Bernhard Hänel: Trotz Kontrolle viele Fehler bei Abi-Aufgaben - 17 Schritte bis eine Aufgabe zum Zentralabitur feststeht. Kurt Ehmke: Abitur nach der Entlassungsfeier - Nach scharfer Kritik an der Mathe-Klausur dürfen viele nun noch einmal ran - in sehr engem Zeitrahmen.<p class="MsoNormal" style=""><span style=";font-family:Arial;font-size:10;" ><o:p></o:p></span></p>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-23718900382988967002008-05-22T13:01:00.003+02:002008-05-22T14:40:30.289+02:00Wenn Lehrer und Schüler zum Opfer blinder Schulpolitik werden....weil lebensfremde und bürgerfeindliche Bestimmungen völlig absurdes Handeln verlangen.....<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Der Fall:</span> Irgendwo in Deutschland an einer Grundschule. Die Grundschule ist Teil eines getrennt arbeitenden "Schulkomplexes" mit einer angegliederten Sonderschule. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Sonderschule bzw. alle bestehenden Sonderschulen zu schließen. Dabei kommen ihr auch Elternwünsche zur Integration ihrer sonderschulbedürftigen Kinder in die Regelschule entgegen. Warum nicht, werden Sie sagen. Warum sollen Schüler aus der "Gemeinschaftsschule" ausgeschlossen werden....Integration ist modern und angesagt.......<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/47/wacko_mec_bg.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 152px; height: 100px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/47/wacko_mec_bg.jpg" alt="" border="0" /></a>Nun möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren, ob möglicherweise Sonderschullehrer besonders für Schüler mit Lernbehinderungen und Verhaltensstörungen ausgebildet sein könnten. Sonderschullehrer weisen zumindest besondere Kenntnisse in diesen Problembereichen auf....Möglich, dass jene Eltern mit ihren Integrationswünschen diesen Aspekt außer Acht lassen.....<br />oder der festen Überzeugung sind, dass ihr Kind schon gar nicht auf die weniger angesehene "Sonderschule" gehöre..........<br /><br /><span style="font-weight: bold;">In diesem Beitrag geht es um die Folgen einer Regelbeschulung für das betroffene Kind, die betroffenen Mitschüler und die betroffenen Lehrkräfte: </span><br /><br />Es geht um ein schwer verhaltensgestörtes Mädchen, nennen wir sie Franka*. Franka's* Mutter ist geschieden und wieder verheiratet. Franka's Halbschwester Isolde* ist ein paar Wochen alt, als die Lehrerin Frau Meier* eine dritte Klasse übernimmt. Normalerweise führen Lehrkräfte in diesem Bundesland ihre Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse. Durch die Versetzung einer Kollegin, musste jene Klasse nun ab der dritten Klasse von Frau Meier* weiter geführt werden. Frau Meier* teilt sich diese Klasse mit dem Schulleiter, welcher stundenweise darin tätig ist. Frau Meier* hatte diese Klasse mitsamt jener verhaltensgestörten Schülerin vom Schulleiter anvertraut bekommen, weil sie besonders herausragende Fähigkeiten der Unterrichts- und Klassenführung besitzt. Jene Lehrerin ist knapp über 30 Jahre alt und genießt auch bei Schülereltern ein sehr hohes Ansehen.<br /><br />Frau Meier* kann stolz auf ihre bisherige Unterrichtstätigkeit zurückblicken: eine Lehrerin, welche für viele die Kriterien einer idealen Lehrkraft erfüllt: hohes Einfühlungsvermögen,Sensibilität, Gesprächskompetenz, Konsequenz, Unterrichtskompetenz und Organisationstalent......<br /><br />Ja, es ist nur zu verständlich, dass die Schulleitung jene Lehrkraft für diese besondere Herausforderung eingesetzt hat. Frau Meier* holt sich Rat von einer Sonderschulpädagogin, einem Psychologischen Psychotherapeuten und liest entsprechende Fachliteratur um ihrer Klasse und Franka's Bedürfnissen gerecht zu werden......<br /><br />Geduldig übersteht sie die morgendlichen 5-6 Unterrichtsstunden. Sie versucht sich zu "entspannen", wenn sie in anderen Klassen unterrichten darf und versucht mit den ununterbrochenen Unterrichtsstörungen, Schrei- und Zornesanfällen und den aggressiven, manchmal gewalttätigen Ausbrüchen von Franka fertig zu werden. Es werden Verhaltensprogramme aufgesetzt.....erst wenn mehrere davon scheitern, kann sie eine Umschulung von Franka* beantragen... und auch diese dauert, denn eigentlich gibt es dafür wieder Wartezeiten...<br /><br />Für Frau Meier* völlig ungewohnt, ist ihr Unterricht nun ständig durchzogen von Franka's* ununterbrochenen Störungen und aggressiven Ausbrüchen. Franka schafft es höchstens 10-15 Minuten einmal ruhig zu sitzen und eine Aufgabe zu machen. Frau Meier* lebt von Wochenende zu Wochenende. Zunehmend fällt die Schulklasse in ihren Leistungen zurück, weil auch die Schüler durch die ständigen Störungen von Franka nicht mehr aufmerksam und konzentriert dem Unterricht folgen können.<br /><br />Sowohl die Sonderschulpädagogin, als auch der Psychologische Psychotherapeut sehen keine Möglichkeit, dass Frau Meier bei einer Klassengröße von 25 Schülern, Franka's Ausbrüche so beherrschen kann, dass ein störungsfreier Unterricht stattfinden kann.<br /><br />Frau Meier*, eine ansonsten sehr robuste und leistungsfähige Lehrerin ist zunehmend erschöpft nach ihren Schulvormittagen. Sie kommt von der Schule und muss erst einmal 2-3 Stunden schlafen. Nachts kann sie kaum noch schlafen. Ihre Kräfte schwinden zunehmend und Frau Meier droht ernsthaft krank zu werden....<br /><br />Ihr "Glück" im "Unglück" des Kindes Franka: Franka verletzt sich selbst so stark, dass sie für vier Wochen in eine psychiatrische Klinik kommt......<br />und Frau Meier* kann von Stund an nachts wieder bestens schlafen. Für vier Wochen genießt diese Schulklasse eine Ruhe, welche sie zuvor noch nie kennen gelernt hatte, denn Franka* ist ja seit der ersten Klasse dabei......<br /><br />Nun ist meine - leider - reale Fallbeschreibung noch nicht zu Ende.....denn Franka* kommt zurück und die Schule ist verpflichtet, die Schülerin wieder in den vorherigen Klassenverband aufzunehmen. Eine Alternative gibt es nicht........Da jedoch durch den stationären Aufenthalt sich die Gesamtsituation von Franka* zuhause nicht verändert hat und die Rahmenbedingungen wieder die alten sind, hat sich weder für die Klasse, die Lehrerin und Franka etwas verändert. Auch die Gefahr, dass Franka sich jederzeit etwas antun könnte, ist noch vorhanden.....<br /><br />So beginnt also dasselbe "Spiel" wieder von vorne...hmm...nein, nicht ganz: denn Frau Meier* und ihre Klasse konnte sich in den vier Wochen nicht ausreichend erholen. Frau Meier* beginnt an sich selbst und an ihren pädagogischen Fähigkeiten zunehmend zu zweifeln, auch wenn die Fachleute ihr verstärkt versichern, dass die Betreuung eines derart schwer verhaltensgestörten Kindes in einem Klassenverband von 25 Schülern auch für Professionelle, d.h. für ausgebildete Fachleute unmöglich ist...<br /><br />Frau Meier* weiß, dass ihre dritte Klasse hinsichtlich ihrer schulischen Leistung deutlich hinter der Parallelklasse liegt. Sie sieht keine Möglichkeit, wie sie die Leistungsunterschiede noch ausgleichen kann. Frau Meier* muss sich völlig von ihren gewohnten, vorzeigbaren "Leistungen" als Lehrerin verabschieden.. ...<br /><br />Die Eltern von Franka's* Mitschülern und Mitschülerinnen äußern ihre Unzufriedenheit, Kollegen beklagen sich über die schwierige Situation in Frau Meier's* Klasse. Frau Meier* wird zunehmend depressiv und fühlt sich zwischenzeitlich völlig hilflos der ausweglosen Situation ausgeliefert. Ein Ausweichen ist unmöglich und sie ist an ihrem Limit angekommen.....und wird krank........<br /><br />Nun müssen die Schulleitung und die Kollegen versuchen...dieser Situation Herr zu werden......<br /><br /><span style="font-weight: bold;">FAZIT:</span><br />Eine Schulklasse, d.h. 24 Schüler und ihre Lehrer "leiden" nun fast 3 Schuljahre unter einer "zwangsintegrierten" Schülerin. Die "Stimmung" in der Klasse und bei den Kollegen ist entsprechend gedrückt. Eine angemessene Lernsituation nicht herstellbar.......<span style="font-weight: bold;"> Wer denkt hier nach? Wenn Vorschriften pädagogisch-psychologisches Handeln völlig unmöglich machen? </span><span style="font-weight: bold;">Lehrerversagen oder Politikversagen?</span><br /><br /><span style="font-style: italic;">* Namen der Personen geändert</span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-19378160624665450372008-05-07T19:40:00.004+02:002008-05-08T18:35:08.388+02:00Hilflose Lehrer verbieten den Tausch von EM-Fußballbildern.........<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/10/PICT0143_2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 162px; height: 110px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/10/PICT0143_2.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:78%;">Bildquelle Pixelio: (c) S. Hofschlaeger</span><br />Grundschüler im Tauschfieber veranlassen die Schulleitung zu drastischen Maßnahmen. Schulleitung und Eltern der Fellbacher Grundschule sollen sich darüber einig sein, dass ein Tauschverbot eine sinnvolle Lösung sei.<br />Wer sich dem Verbot widersetzt und dabei erwischt wird, muss die Panini-Sammelbilder abgeben und soll diese erst zum Ende des Schuljahres wieder zurückbekommen.<br /><br />Bericht im schwarzwaelder-bote.de:<a href="http://www.sw-online.de/wm?catId=9271050&artId=12821083" target="_blank"> Klebe-Verbot für Fellbacher Grundschüler</a><br />Bericht im Spiegel online: <a href="http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,551844,00.html" target="_blank">Schule stoppt Tausch von EM-Fußballbildern</a><br /><br />Dieses aktuelle Beispiel verdeutlicht, dass die Lehrerausbildung offenbar nicht ausreichend auf den pädagogischen Alltag vorbereitet. Eigentlich sollte das Fach Pädagogische Psychologie zum Standard einer angemessenen Lehrerausbildung gehören. Dort hätten die Fellbacher Lehrkräfte lernen können, wie mit dem urmenschlichen Phänomen der Sammelleidenschaft angemessen umgegangen werden kann.<br /><br />Diese Schule steht m.E. stellvertretend für die generelle Hilflosigkeit von Lehrkräften, wenn es um erzieherische Probleme geht, d.h. "Fellbach" ist überall in Deutschland....... Hier sind die verantwortlichen Landesregierungen und jene gefragt, welche eine sinnvolle Lehrerausbildung gewährleisten sollten......<br /><br />Dass die Eltern diesen Massnahmen zustimmen ist verständlich, denn wenn schon Lehrkräfte solchen normalen - bereits über Generationen hinweg bestehenden - Sammelleidenschaften hilflos gegenüber stehen, was könnten dann pädagogisch nicht ausgebildete Eltern noch zur Lösung des Problems beitragen?<br /><br />Wäre eine an der Praxis orientierte Ausbildung im Fach Pädagogische Psychologie üblich, wüssten die Lehrkräfte, wie sie das Sammelproblem sinnvoll lösen könnten:<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was ist von der gewählten "Problemlösung" zu erwarten?</span><br />Ein Großteil der Schüler wird sich daran halten. Allerdings: ihnen wurde eine Leidenschaft verboten, welche durchaus auch noch von Erwachsenen gepflegt wird. Sie müssen auf ein seit Generationen sehr beliebtes Sammel- und Tauschgeschäft verzichten. Das weckt negative Gefühle. Sie wurden um einen äußerst beliebten Freizeitspass gebracht und es ist nicht zu erwarten, dass die Schüler mit derselben Einsicht, wie ihre Lehrer und Eltern, das Verbot akzeptieren. So entsteht Widerstand, welcher sich an anderer Stelle äußern kann (Unterrichtsstörungen, Lernunlust, Arbeitsverweigerung, Streitigkeiten)<br /><br />Anstatt dessen findet nun der Tausch, mit allen damit verbundenen Konflikten nach Schulschluss statt. Die daraus entstandenen Probleme tragen die Schüler, spätestens am nächsten Tag dennoch wieder in die Schule hinein....... mit dem einzigen Unterschied, dass für die entstehenden latenten Störungen die Ursache vom Schulhof verbannt worden war....<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was sagt die "graue" Theorie?</span><br /><br />Die theoretischen Hintergründe dazu existieren seit 1966. Brehm war der erste, welche die dahinter liegende Reaktanztheorie entwickelt hat. Nachfolgende Studien konnten seine Theorie belegen und erweitern.<br />Reaktanztheorie: <a href="http://books.google.de/books?id=x4PFFk5eYRMC&pg=PA244&lpg=PA244&dq=Reaktanztheorie+Brehm&source=web&ots=LoOotk9T8h&sig=bgOSqWsxUWRnNAdJzn2-OmvVoJU&hl=de">hier</a><br /><span style="font-weight: bold;"><br /></span>Sozialverhalten fällt nicht vom Himmel, oder ist gar angeboren. Soziales Verhalten wird erlernt (Modelllernen, operante und klassische Konditionierungsvorgänge, Denken und Problemlösen).<br />Jene Lernmodelle sind Gegenstand der pädagogischen Psychologie und sollten ansich Gegenstand eines jeden Lehramtsstudiums sein.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Welche Handlungsalternative hätte die Schule gehabt?<br /></span>Die Fallschilderung beschreibt "Ausschreitungen" und nachfolgende Störung des Unterrichts durch die Tauschaktionen. Grundschülern fehlen noch ausreichende soziale Kompetenzen, um ihre Emotionen , welche das beliebte Tauschspiel auslösen kann, vollständig unter Kontrolle zu halten.<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">An dieser Stelle wäre erzieherische Kompetenz und autoritatives Führungsverhalten gefragt:</span><br />Zusammen mit den Schülern könnten die aufgetretenen Probleme besprochen und dann zusammen "Regeln" für einen friedlichen Tausch aufgestellt werden. Für den Anfang würde man in der Pause eine beaufsichtigte <span style="font-weight: bold;">Tauschbörse</span> in einer<span style="font-weight: bold;"> Tauschecke </span>des Schulhofes einrichten. Schüler, welche sich nicht an die Tauschregeln halten, könnten vorläufig vom Tauschgeschäft ausgeschlossen werden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was hätten Schüler aus einer solchen Lösung lernen können?<br /></span>Das soziale Miteinander wird zunächst durch explizite Regeln erlernt. Diese werden im Laufe des Heranwachsens automatisiert. Sie werden zu "impliziten" Regeln.<br /><br />Die Schüler hätten an diesem Beispiel lernen können, wie über Regeln und Nachdenken, überschäumende Emotionen kontrolliert werden können. Wenn Tauschregeln feststünden, hätten sie an diesem Beispiel erfahren können, dass Regeln das soziale Miteinander überschaubarer, vorhersagbar und leichter machen können.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">FAZIT:</span><br />Die Schule hat eine Lernmöglichkeit für soziales Lernen durch ein unsinniges Verbot verstreichen lassen. Gleichzeitig gibt sie auch den Eltern ein Beispiel für erzieherische Hilflosigkeit und Inkompetenz. Eigentlich haben die Lehrkräfte nicht das Recht, sich über die angeblich zunehmende erzieherische Inkompetenz von Eltern zu beklagen, wenn sie selbst in so einfachen Situationen keine sinnvollen Alternativen aufzeigen können - trotz einer vermeintlich "pädagogischen" Ausbildung.<br /><br />Besonders traurig ist, dass das Motto der Schule "Team" heißt:<br />Team : <span style="color: rgb(204, 0, 0);">T</span>äglich <span style="color: rgb(204, 0, 0);">e</span>ngagiert <span style="color: rgb(204, 0, 0);">a</span>ktiv <span style="color: rgb(204, 0, 0);">m</span>iteinander<br />Die gefundene Lösung ist jedenfalls sehr weit weg davon. Es sei denn mit "Team" sei ein "zusammen" mit den Eltern "gegen" die Kinder gemeint...... und wo hier das engagierte aktive miteinander stattfindet? ...wer weiß?<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Weiterführende Links zum Thema:</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Phasen der Gruppenentwicklung</span><br />Falls es nicht gelingt, Gruppen von der Wichtigkeit erwünschter Ziele zu überzeugen, können entweder spontan oder als Reaktanz-Effekt auf äußere ...<br /><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Anfangsprobleme.shtml" target="_blank">Phasen der Gruppenentwicklung</a><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Latentes, implizites, inzidentelles oder informelles Lernen</span><br />Nach F. Hansen (1972) schließlich funktioniert "mere exposure" nur bis zu einem bestimmten Grad der Reizdarbietung, danach setzen Reaktanz-Effekte durch ...<br /><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/LatentesLernen.shtml" target="_blank">Latentes, implizites, inzidentelles oder informelles Lernen</a><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Anwendung der operanten und instrumentellen Konditionierung</span><br />Nach den Prinzipien Modelllernen, Lernen in kleinen Schritten und Verstärkungslernen soll angemessenes Lehrerverhalten systematisch eingeübt werden. ...<br /><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/KonditionierungToken.shtml" target="_blank">Anwendung der operanten und instrumentellen Konditionierung</a><br /><span style="font-weight: bold;"></span><span style="font-weight: bold;"></span><span style="font-weight: bold;"></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-91091884057694541412008-05-05T16:26:00.003+02:002008-05-05T17:05:41.848+02:00Wie eine Auslese Benachteiligte benachteiligen kann......<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/MaW.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 125px; height: 125px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/MaW.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:78%;">Bildquelle Pixelio: (c) Jerzzy</span><br />und dennoch eine "Empfehlung" daraus gebastelt wird: In der "Zeit" wird mit der Überschrift <a href="http://www.zeit.de/2008/19/C-BeaconAcademy_stern_?page=all" target="_blank">"Ihr könnt das auch!"</a> über eine Bostoner Schulinitiative berichtet, welche besonders benachteiligten, begabten Schülern eine Highschool-Karriere ermöglichen soll:<br /><p style="font-weight: bold;" class="subtitle">"Wie die Beacon Academy in Boston Schüler aus benachteiligten Familien fit für gute Highschools macht." lautet der Untertitel:<br /></p> <blockquote>Bitte, ich möchte ein Jahr länger in die Schule gehen«, ist kein gängiges Mantra unter Schülern. Ganz anders aber in Boston: Gute Schüler öffentlicher Schulen in eher schwierigen Bezirken legen nach der achten Klasse ein Extrajahr ein, um fit für wirklich leistungsstarke Oberschulen zu werden. Keine Ehrenrunde also, sondern eine 14-monatige Herausforderung. Die Beacon Academy in Boston wurde vor drei Jahren gegründet von Menschen, die begabten Kindern aus schlechten Vierteln – meist Angehörigen einer Minderheit – die Chance geben wollten, mehr aus ihrem Leben zu machen.</blockquote>So hoffnungsfroh wie in der anfänglichen Schilderung, geht die Geschichte leider nicht weiter.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Der Hasenfuss:</span>(Zitat weiter aus:<a href="http://www.zeit.de/2008/19/C-BeaconAcademy_stern_?page=all" target="_blank"> Ihr könnt das auch!</a>):<br /><blockquote>Um überhaupt einen der 20 Plätze der Academy zu ergattern, müssen die 13- und 14-jährigen Schüler eine 16 Seiten lange Bewerbung einschicken, sie brauchen erstklassige Zensuren (selbst wenn die aus drittklassigen Schulen stammen) und Empfehlungen von Lehrern und anderen Erwachsenen. Die Schüler müssen Ehrgeiz mitbringen, sie brauchen mindestens einen Erwachsenen, der sie bei ihrem Bildungsvorhaben vorbehaltlos unterstützt, und sie müssen bereit sein, in den 14 Monaten härter zu arbeiten als je zuvor – damit sie in den leistungsstarken Highschools, in die sie streben, nicht gleich wieder aussortiert werden.<br /></blockquote>Der Haken an der Geschichte ist also, dass nur solche Schüler gefördert werden, welche bereits durch ausgezeichnete Schulleistungen aufgefallen sind. Ein Tropfen auf den heißen Stein?<br /><br />Ich meine ja, denn die Benachteiligung beginnt ja sehr viel früher. Oft fehlt die Förderung im Elternhaus, weswegen bereits in der Vorschulzeit Defizite auch bei gut begabten Kindern entstehen. Und in der Grundschulzeit verlieren gerade gut begabte Kinder - aus Langeweile oder wegen unzureichender Förderung - das Interesse und die Freude am schulischen Lernen.<br /><br />FAZIT: Das Bostoner Modell trifft eine Auslese aus der Gruppe der Benachteiligten und ist daher m. E. nicht unbedingt ein Modell, welches auf unser Bildungswesen übertragen werden sollte. Viel besser wäre, das Augenmerk frühzeitig auf die <span style="font-weight: bold;">gesamte </span>Gruppe der benachteiligten Kinder zu richten.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Siehe auch meine Beiträge zu den Themen Intelligenz und Hochbegabung:</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;">Hochbegabung aus neurowissenschaftlicher Sicht:</span></span><br /><a href="http://neurowissenschaften.blogspot.com/2008/03/hirnforschung-und-das-konzept-der.html" target="_blank">Hirnforschung und das Konzept der Hochbegabung - Drei Hirnforscher und zwei "Ansichten"</a><br /><span style="color: rgb(0, 0, 0);font-size:100%;" ><span style="color: rgb(0, 0, 153);"><br /><span style="color: rgb(0, 0, 0);"><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Hochbegabung aus pädagogisch-psychologischer Sicht:</span><br /><a href="http://neuropaedagogik.blogspot.com/2008/03/was-ist-hochbegabung-hochbegabung-ist.html" target="_blank">Was ist Hochbegabung? Hochbegabung ist das, was Wissenschaftler definieren....</a></span></span></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-39028799321815436362008-05-05T15:35:00.003+02:002008-05-05T16:12:13.520+02:00Meinungen braucht man nicht zu begründen....oder doch?<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/20/DSC02657.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 143px; height: 107px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/20/DSC02657.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:78%;">Bildquelle Pixelio:(c) Winternitz</span><br />Mit dem reißerischen Titel "<a href="http://www.zeit.de/2008/19/B-Gymnasium-Interview?page=all" target="_blank">Sitzen geblieben</a>" hat die "Zeit" ein Interview mit <a href="http://www.ipn.uni-kiel.de/persons/prenzel.html" target="_blank">Prof. Dr. Manfred Prenzel</a> veröffentlicht:<br /><br /><blockquote><p class="subtitle">Zu viele Gymnasien bleiben unter ihren Möglichkeiten. Sie haben sich der veränderten Realität nicht angepasst, sagt der Pädagoge Manfred Prenzel</p> <!-- 2.8924992e+09--> <p><strong>DIE ZEIT:</strong> Das Gymnasium ist hierzulande die beliebteste Schulform. Trotzdem schneiden Gymnasien bei Wettbewerben wie dem Deutschen Schulpreis regelmäßig schwach ab. Woran liegt das?</p><p><strong>Manfred Prenzel:</strong> Das Leistungsniveau vieler Gymnasien ist sehr hoch, bei Schülerolympiaden oder Jugend forscht kommen die meisten Sieger von Gymnasien. Bei anderen Merkmalen, die eine gute Schule ausmachen, können Gesamt-, Haupt- oder Grundschulen oft mehr vorweisen.</p> <p><strong>ZEIT:</strong> Welche Qualitäten sind das?</p> <p><strong>Prenzel:</strong> Das beginnt mit dem Unterricht, der im Gymnasium häufig noch stark auf den Lehrer zugeschnitten ist. Andere Unterrichtsformen, die stärker die Schüler aktivieren und das selbstständige Lernen anregen, kommen dagegen wenig zum Einsatz. Auch das Schulmanagement, die Zusammenarbeit der Lehrer oder das Schulleben sind an vielen Gymnasien nicht unbedingt preiswürdig.</p></blockquote><p> </p><p>ausführlich: <a href="http://www.zeit.de/2008/19/B-Gymnasium-Interview?page=all" target="_blank">Sitzen geblieben</a></p>Ich frage mich, was ein solches Interview bezwecken soll. Ein schlichter "Bericht" einer Meinung <span style="font-weight: bold;">eines </span>Wissenschaftlers, eine ganz persönliche <span style="font-weight: bold;">Meinung?</span><br />Prof. Dr. Manfred Prenzel ist sicher ein sympathischer Gesprächspartner und seine Meinung liest<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/10/Latein1.jpg"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 133px; height: 100px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/10/Latein1.jpg" alt="" border="0" /></a> sich.....hmm....äh.....vielleicht wie ein Plädoyer für die Gesamtschule und die Abschaffung des Gymasiums? Oder vielleicht möchte er darauf hinweisen, dass sich der Unterricht in Gymnasien verbessern sollte?<br /><br />So ganz genau weiß man das nicht. Er nennt keine Studie, auch nicht die eigenen Studien, keine Belege für seine Annahmen, so dass ich verwirrt zurück bleibe.<br /> <span style="font-size:78%;">Bildquelle Pixelio: (c) schemmi</span><br />Ist die Frage nach der Schulform und Schulbildung jetzt eine Frage einer Meinung, oder eine Frage nach den Fakten?<br /><br />Ich hätte etliche Fragen, welche ich gerne Herrn Prof. Prenzel gestellt hätte:<br /><ul><li>1. Was versteht man unter "gutem" Unterricht?</li><li>2. Worin unterscheidet sich der Unterricht, welcher an Gymnasien und an anderen Schulen gehalten wird?</li><li>3. Welche empirischen Belege gibt es dafür?</li><li>4. Gibt es <span style="font-weight: bold;">den </span>Gymnasiallehrer und <span style="font-weight: bold;">die</span> anderen Lehrer, welche sich in ihren Unterrichtsmethoden unterscheiden?</li><li>5. Wurden Gymnasiallehrer anders ausgebildet, als andere Lehrer? </li><li>6. Welche Gründe führen zu einer vermeintlichen schlechteren Förderung der Schüler auf den Gymnasien?</li><li>7. etc. etc.......<br /></li></ul><br />Fragen, auf die das Zeit Interview mit Prof. Dr. Prenzel leider die Antworten schuldig bleibt....Ein überflüssiges Interview?<br /><p>FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN......FRAGEN</p><p><br /></p>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-5386047326610800682008-05-02T17:02:00.007+02:002008-05-02T20:07:33.887+02:00Wenn simple Korrelationen zu simplen Schlussfolgerungen führen....<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://bp1.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/SBs8hPpsmGI/AAAAAAAAAO8/SFOfEQP3mbc/s1600-h/Joan07.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="http://bp1.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/SBs8hPpsmGI/AAAAAAAAAO8/SFOfEQP3mbc/s200/Joan07.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5195813136936769634" border="0" /></a>...werden Kleinkinder in Spielgruppen untergebracht, auch wenn keine wissenschaftlich empirischen Belege für den Nutzen einer Kleinkindfremdbetreuung sprechen?<br /><br />Peter Artmann, Diplom Biologe und Journalist im Gesundheitsbereich <a href="http://www.artscience.de/" target="_blank">(http://www.artscience.de/)</a>, Blogger vom Medlog bei den Scienceblogs, hat die Empfehlung des BBC-Senders aufgegriffen und die Frage der Kleinkindunterbringung angesprochen: <a href="http://www.scienceblogs.de/medlog/2008/05/kleinkinder-in-spielgruppen-senken.php" target="_blank">Kleinkinder in Spielgruppen senken ...</a><br />und damit wieder die Frage zum Nutzen und der Notwendigkeit eines Krippenbesuches aufgeworfen.<br /><br />Wie bereits in den Blogbeiträgen:<br /><a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/02/recherche-ist-luxus-nachdenken-auch.html" target="_blank"></a><ul><li><a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/02/recherche-ist-luxus-nachdenken-auch.html" target="_blank">Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? : Spiegel-Titelstory "Wie viel Mutter braucht das Kind?" (1)</a></li><li><a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/03/recherche-ist-luxus-nachdenken-auch-das.html" target="_blank">Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? Das Einzelfallbeispiel "dänischer Kindergarten" (2)</a></li><li><a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/03/recherche-ist-luxus-nachdenken-auch.html">Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? Spiegel-Titelstory: Wieviel Mutter braucht das Kind? (3)</a></li><li><a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/03/undurchsichtige-bertelsmann-studie-zum.html" target="_blank">Undurchsichtige Bertelsmann-Studie zum angeblichen Nutzen des Krippenbesuches</a></li></ul>besprochen, ist der Nutzen einer Fremdunterbringung bei Betrachtung mehrerer Faktoren - keinesfalls empirisch wissenschaftlich belegt. Meines Erachtens sprechen auch medizinische Gründe nicht für eine frühzeitige Krippenversorgung. Denn die Stärkung des Immunsystems lässt sich z.B. auch über einen Hund als Haustier lösen. (siehe: <a href="http://forum-gesundheit.blogspot.com/2008/04/ein-hund-als-haustier-schtzt-vor.html" target="_blank">Ein Hund als Haustier schützt vor Allergien....</a>)<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Weiter gibt es noch viele offene Fragen, wie:</span><br /><ul><li>Welche Ursachenfaktoren führen zu Leukämieerkrankungen?</li><li>Sind die gefundenen Korrelationen durch Zufall erklärbar?</li><li>Seit wann existiert die Korrelation zwischen Leukämiefällen und Krippenbesuch?</li><li>Wie haben sich in der ehemaligen DDR, welche vor der Vereinigung geringe Allergikerzahlen verzeichnen konnte, die Leukämieerkrankungen entwickelt?</li><li>Wie lässt sich das Immunsystem anderweitig stärken?</li><li>Gibt es ähnliche Effekte, wenn Kinder mit Geschwisterkindern aufwachsen?</li><li>Reichen regelmässige Kontakte mit anderen Kindern, welche nicht über einen Krippenbesuch stattfinden?</li></ul>So kann man an dieser Stelle Eltern nur den Rat geben, sich durch solche BBC-Ad-hoc-Nachrichten nicht unter Druck setzen zu lassen und das Für und Wider bzw. die tägliche Zeitdauer eines Krippenbesuches sorgfältig an ihren und den Interessen ihres Kindes/ihrer Kinder abzuwägen. Denn jedes Kind ist anders, jede familiäre Situation hat andere Erfordernisse und Bedürfnisse, so dass nicht generelle, sondern individuelle Lösungen gesucht werden sollten.<br /><br />Familien, welche - aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten - ihren Kindern einen Krippenbesuch gar nicht ermöglichen können, brauchen sich über nachteilige Wirkungen auf ihre Kinder keine Gedanken machen ;-)<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Weiterführende Informationen zu bereits in der Vergangenheit aufgestellten irreführenden "Korrelationsbeziehungen" bei anderen Erkrankungen:<br /><a href="http://newsletter.doccheck.com/generator/1095/12610/xhtml" target="_blank"></a></span><span style="font-weight: bold;"><a href="http://newsletter.doccheck.com/generator/1095/12610/xhtml" target="_blank"></a></span><blockquote style="color: rgb(0, 0, 153);"><span style="font-weight: bold;"><a href="http://newsletter.doccheck.com/generator/1095/12610/xhtml" target="_blank">Die Autismus-Ente</a><br /></span><br /> <b>Masernimpfung, Fernsehen, Internet: Es gibt kaum eine Innovation des 20. Jahrhunderts, die nicht zu Autismus führen soll. Eine neue Studie untermauert jetzt die These, dass die Zunahme des Autismus eine scheinbare ist. Und ein neuer Taschen-PC hilft denen, die wirklich darunter leiden.</b> <br /><p></p>Mit medizinischen Statistiken zur Häufigkeit von Erkrankungen ist es immer so eine Sache. Sie werden meist von Organisation erhoben und publiziert, die ein gewisses Interesse daran haben, "ihre" Erkrankungen im Gespräch zu halten - mit der Konsequenz, dass es kaum Erkrankungen zu geben scheint, deren Häufigkeit nicht entweder dramatisch zunimmt oder auf selbstverständlich hohem Level stabil ist.</blockquote>weiter hier: <a href="http://newsletter.doccheck.com/generator/1095/12610/xhtml" target="_blank">Autismus-Epidemie und die Suche nach dem Schuldigen</a>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-25647849270989753872008-04-30T12:09:00.002+02:002008-04-30T12:57:11.989+02:00Auch Tiere drücken die Schulbank und werden von den Älteren "instruiert"<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/157/guedo-3821Tiergrten-1860-2005.08.22-15.37.34.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 135px; height: 100px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/157/guedo-3821Tiergrten-1860-2005.08.22-15.37.34.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio: (c) guedo</span><br />Antje Findeklee- spektrumdirekt v. 30.04.2008<br /> <div><span style="font-weight: bold;"></span></div><span style="font-weight: bold;"></span><blockquote><span style="font-weight: bold;">Erdmännchen machen Lehraufwand von eigenen Kosten abhängig</span> <div class="abstract">Jüngere in die Schule zu schicken, galt lange als rein menschliche Errungenschaft. Längst aber wissen wir, dass auch andere Spezies dem Nachwuchs gezielt praktische Methoden beibringen. Während bei uns aber der Staat die Kundigen dafür bezahlt, sieht die Kosten-Nutzen-Rechnung in freier Wildbahn anders aus - und dementsprechend auch das Engagement der Lehrenden.</div></blockquote><div class="abstract"></div><div class="abstract"><br />weiter bei spektrumdirekt: <a href="http://www.wissenschaft-online.de/artikel/951594" target="_blank">Bildung fast zum Nulltarif</a><br /><br />Katja Seefeldt - heise-online v. 19.07.2006:<br /><span style="font-weight: bold;"></span><blockquote><span style="font-weight: bold;">Lernen in der Erdmännchenschule</span><br />Erdmännchen zeigen dem Nachwuchs geduldig, wie er mit lebender Nahrung umzugehen hat Erdmännchen sind gesellige Tiere, die in Kolonien leben. Alle Mitglieder beteiligen sich an den sozialen Aufgaben und der Nachwuchsbetreuung, egal, ob verwandt oder nicht. Wie Zoologen in der aktuellen Ausgabe von Science (Vol. 313 vom 14. Juli 2006) herausgefunden haben, betätigen sie sich dabei auch als geduldige Lehrer, die dem Nachwuchs beibringen, wie er auch mit hochgefährlicher Beute umzugehen hat. Ihren "Lehrplan" richten sie dabei am Entwicklungsstand des Schützlings aus.</blockquote><br />weiter bei heise-online:<br /><a href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23108/1.html" target="_blank">Lernen in der Erdmännchenschule</a><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Wie funktioniert das Lernen am Modell? Ausführliche Informationen dazu bei</span><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/"> <img src="http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/GRAFIK/Werner.jpg" alt="porträt" id="porträt" title="Werner F.J. Stangl, Johannes Kepler Universität Linz, Österreich" align="bottom" border="0" height="36" width="60" /></a><span style="font-weight: bold;"> </span><span id="metatitel"> [werner.stangl]s arbeitsblätter </span> <a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/"></a><br /><span style="font-weight: bold;"><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml" target="_blank">Lernen am Modell - Albert Bandura</a><br /></span>Lernen am Modell - Albert Bandura Neben dem Begriff "Lernen am Modell" oder "Modelllernen" findet man die Bezeichnungen "Nachahmungs-" und "Imitationslernen", "Vorbildlernen", "Beobachtungslernen", "stellvertretendes Lernen" oder "no trial learning". Bandura selbst hielt solche Differenzierungen für unnötig.<br />weiter hier:<br /><span style="font-weight: bold;"><a href="http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml" target="_blank">Lernen am Modell - Albert Bandura</a><br /><br /><a href="http://www.tierportraet.ch/htm/erdmaenchen.htm" target="_blank">Erdmännchen Tierportrait mit schönen Fotos</a><br /><br /></span></div>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-24292127193905518652008-04-30T11:18:00.003+02:002008-04-30T13:04:48.607+02:00Kein Sport in der Grundschule, weil es keine Turnhalle gibt.....<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.photocase.com/de/upload/02/4gfp8fqh/photocaseauvp9m752.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 114px; height: 114px;" src="http://www.photocase.com/de/upload/02/4gfp8fqh/photocaseauvp9m752.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" >Bildquelle Photocase: (c) Bratscher</span><br />Die beiden Sportlehrer sind an unserer kleinen Grundschule gleichzeitig auch Klassenlehrer. Klassenlehrer tragen besondere Verantwortung und müssen ihre Aufsichtspflicht in gesetzlichem Umfang erfüllen können. An Sportlehrer werden zusätzliche Anforderungen gestellt, denn sie haben aufgrund der besonderen Raumwechselsituationen (Gang zur Turnhalle mit der Klasse), mögliche Streitigkeiten und Auseinandersetzungen im Vorraum, während sich die Kinder umziehen und dann noch den vielen Verletzungsmöglichkeiten während des Sports, sowie der Gang zurück in das Klassenzimmer, erhöhte Belastungen. Oft müssen aus schulorganisatorischen Gründen noch Klassen für den Sportunterricht zusammen gezogen werden, so dass neben dem Unterricht Sportlehrer besonders gestresst werden.<br /><br />Klassenlehrer haben dazu die gesteigerte Verantwortung für ihre eigene Klasse. Wenn nun die verantwortliche Kommune nicht rechtzeitig für eine neue Turnhalle sorgt, nachdem die alte geschlossen werden musste, entstehen für eine betroffene Schule besondere Probleme.<br /><br />Die Gemeindeverwaltung übersieht die o.g. Belastungen und schlägt nun vor, dass die Schüler mit dem Bus in andere Teilorte zum Sportunterricht fahren. Das heißt wie oben schon erwähnt, für die Lehrer ein besonderer Aufwand. Damit noch ausreichend Zeit für den Sport bleibt, muss vorzeitig der Fachunterricht beendet werden, die Schüler alle zeitgenau versammelt und in den Bus "verfrachtet" werden. Um die Rückfahrt rechtzeitig antreten zu können, muss der Sportunterricht wiederum verfrüht beendet werden.<br /><br />Das alles bedeutet für die Lehrkräfte zusätzlichen Stress und keine Möglichkeit einer kurzen "Erholungspause" während des Unterrichtstages.....<br />Wie die Kommune und Schule dieses Problem lösen wird, ist im Moment nicht bekannt....<br /><br />Mindestens bis zum Februar 2009 wird dieser Zustand anhalten...........<br /><br />Und wieder stellt sich die Frage, warum so wenig für die Schule und Schüler getan wird. Knappe Lehrerbesetzungen, große Schülerzahlen, zu dicke Kinder, der Schrei nach verstärktem Sportunterricht und dann scheitert es an einer Turnhalle.......<br /><br />Quelle: Haller Kreisblatt, Lokales Halle, Thema (30.04.2008): "Planung für neue Turnhallen vergeben - Gestern hitzige Debatte im Schulausschuss"Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-33224342136794667262008-04-30T08:08:00.006+02:002008-04-30T09:09:36.025+02:00Unselbständige "selbständige" Schulen - wie Schulerlasse pädagogisches Handeln verhindern (NRW)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/47/haubtschule.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 121px; height: 90px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/47/haubtschule.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" >Bildquelle Pixelio: (c) Gerd Altmann</span><br />Was passiert, wenn das Schulamt feststellt, dass nach Einstellung eines Seiteneinsteigers für ein halbes Schuljahr eine Schule einen "Lehrerüberhang" hat?<br /><ul style="font-weight: bold;"><li>1. Das Schulamt versucht die neu eingestellt Kraft widerrechtlich zu zwingen, für ein halbes Jahr zunächst an einer anderen Schule zu unterrichten.</li></ul>Was passiert, wenn diese Lehrkraft gemäß geltendem Recht dieses Ansinnen ablehnt? Ja, richtig, Sie wird vom Schulamtsdirektor <span style="font-weight: bold;">massiv unter Druck</span> gesetzt und bei jeder nächsten, sich bietenden Möglichkeit wird dieser Lehrkraft von Seiten des Schulamtes das Leben schwer gemacht - unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht ist...<br />In diesem Falle hat die angehende Lehrkraft mutig das Ansinnen des Schulamtsdirektors abgelehnt.... Also<ul><li><span style="font-weight: bold;">2. Das Schulamt macht einen "Deal" mit einer Lehrkraft mitten im Schuljahr (Klassenlehrer einer 6. Hauptschulklasse), welche aus privaten Gründen in ein anderes Bundesland ziehen möchte und versetzt diese für ein halbes Jahr mitten im Schuljahr ! an eine andere Schule. Danach darf diese Lehrkraft in den Schuldienst des anderen Bundeslandes wechseln.</span><br /></li></ul><span style="font-weight: bold;">Die Folge:</span><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/27/lernstandserhebung-shotimo.jpg"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 130px; height: 93px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/27/lernstandserhebung-shotimo.jpg" alt="" border="0" /></a><br />Eine 6. Klasse steht von heute auf morgen ohne Klassenlehrer da, welcher dort den Hauptteil des Unterrichts bestritten hat! Fachunterricht in Physik entfällt für einige Klassen, ebenfalls der Hauswirtschaftsunterricht. Denn die neue Lehrkraft arbeitet mit verringerter Stundenzahl.....<br />Die 6. Klasse reagiert sehr emotional und lehnt zunächst die neue Lehrkraft, welche für die Fehlplanung des Schulamtes ja gar nichts kann, zunächst ab.<br />Es treten die üblichen Umstellungsschwierigkeiten auf. Der neuen Lehrkraft wird von vornherein umfangreicher fachfremder Unterricht zugemutet, eine Maßnahme, welche die Unterrichtsqualität nicht verbessert ;-) <span style="color: rgb(0, 0, 153);font-size:78%;" > Bildquelle Pixelio: (c) Regina Kaute</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Hier wurde zu Lasten der Schüler und der Schule, sowie der Unterrichtsqualität gehandelt und gespart. </span><span style="font-weight: bold;">Das war vor 6 Jahren. Damals "gestaltete" eine SPD regierte Landesregierung die Bildungspolitik.</span><br /><br />Der CDU-Wahlkampf war dementsprechend gespickt mit Vorwürfen gegen die SPD-Schulpolitik:<br /><ul><li>zu große Klassen</li><li>zu wenige Lehrer</li><li>zu wenig Unterrichtsqualität</li><li>zu wenig Förderunterricht</li><li>zu wenig Förderung für Migrationskinder</li><li>etc. etc.</li></ul><span style="font-weight: bold;">Die CDU trat mit dem Versprechen an, das alles ändern zu wollen und die Menschen im NRW-Lande gaben den Politikern Recht - sie wurden gewählt und es gab</span><br /><br /><ul><li>zu große Klassen</li><li>zu wenige Lehrer</li><li>zu wenig Unterrichtsqualität</li><li>zu wenig Förderunterricht</li><li>zu wenig Förderung für Migrationskinder</li><li>etc. etc.</li></ul> Liebe Leser, das ist die Realität und keine erfundene Geschichte!<br />Und wie sieht es heute aus? Unverändert, nur mit anderem politischen Vorzeichen! Heute tituliert unsere Tageszeitung "Haller Kreisblatt" im Lokalteil von Werther:<br /><ul><li><span style="font-weight: bold;">Ein Schüler ist das Zünglein an der Waage</span></li></ul>Im ostwestfälischen Werther werden 31 Schüler eingeschult. Es gibt eine Klasse mit 15 Schüler und eine mit 16 Schüler, bei gleichbleibender Lehrerzahl. Das bedeutet: auch wenn die Schule für diese Lösung eine Lehrkraft mehr benötigt, wird diese von der Landesregierung nicht zur Verfügung gestellt!<br /><br />Das heißt der "neue Schulerlass (04/2008!)", wonach zwei Klassen gebildet werden dürfen, wenn die Schülerzahl in den ersten beiden Klassen die Zahl 30 überschreitet, steht quasi nur auf dem Papier. Denn angesichts fehlender Lehrkräfte lässt sich das nur schwer umsetzen. Die Lehrerzahl richtet sich nicht - wie es sein müsste - nach dem vorhandenen Stundenbedarf, welcher natürlich doppelt so hoch ist, wenn aus einer Klasse zwei gebildet werden.....<br /><br />Die Eltern wünschen sich verständlicherweise zwei Klassen und die Schule weiß kaum, wie sie dieses Problem lösen kann. Denn, sobald <span style="font-weight: bold;">ein Schüler </span>aus irgendwelchen Gründen die Schule verlässt, ist die Schulleitung gezwungen aus diesen zwei Klassen sofort wieder eine Klasse mit 30 Schülern bilden zu müssen.<br /><br />Was machen wir uns Gedanken, wenn einerseits viel Geld - von der NRW-Landesregierung - für teure Lehr-und Lernforschung etc. ausgegeben wird....<br /> und dann nicht einmal pädagogische Mindeststandards umgesetzt werden können, weil die Klassen zu groß, die Lehrer überlastet sind und den Schulen per Erlass keine "pädagogischen" Handlungsmöglichkeiten erlaubt werden.....<br /><br />Wozu brauchen Lehramtsstudierende "pädagogisches" Wissen, wenn sie dieses in ihrem Unterrichtsalltag gar nicht umsetzen können?<br />Man muss sich fragen, wieviel Investitionen ist uns unsere Zukunft wert?<br />Wozu werden teure und aufwendige Evaluationen und Studien gemacht, gemessen, was das Zeug hält, wenn die Unterrichtsbedingungen sich immer weiter verschlechtern?<br /><br />Liebe Lehrer, Sie baden diese Politik aus...., Ihnen macht man Vorwürfe........, wenn unter solchen Umständen Ihr Unterricht nicht erfolgreich ist. Klären Sie die Bevölkerung über diese "unvernünftige" Politik auf, damit die BürgerInnen wissen, wer dieses Bildungschaos verantwortet....Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-82910862154370573802008-04-26T13:03:00.006+02:002008-05-02T18:40:34.352+02:00Element-Studie wird zum Politikum - Wie eine Studie Sachverhalte "belegt", welche sie nicht untersucht hat...<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/an_der_Tafel.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 136px; height: 90px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/an_der_Tafel.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:78%;">Bildquelle Pixelio: (c) Rainer Sturm</span><br />Was ist passiert? Herr Prof. Dr.Dr.Dr.h.c. Rainer Lehmann hat der "Zeit" ein Interview zu seiner Element-Studie gegeben. In dieser Studie werden die Schulleistungen zwischen "Grundschülern" und Gymnasiasten der 5. und 6. Klasse verglichen. Gemessen wurde mit den Tests der PISA-Studien in den Fächern Deutsch und Mathematik.<br /><span style="font-size:130%;"><br /></span><div style="text-align: center;"><span style="color: rgb(153, 0, 0); font-weight: bold;font-size:130%;" >Die unterschiedlichen Interpretationen der Studie haben eine heftige Debatte ausgelöst:</span><br /></div><br />Angefangen hat die Debatte mit der Darstellung des Studienautors Prof. Dr.Dr.Dr.h.c. Rainer Lehmann (<a href="http://www.ewi.hu-berlin.de/ebf/Mitarbeiter/personal/lehmann/" target="_blank">Kurzbiographie</a>)<br /><blockquote><a href="http://www.zeit.de/2008/17/Interview-Lehmann" target="_blank">DIE ZEIT 17/2008: Gemeinsam lernen</a> Headlines:<br /><span style="font-weight: bold;">Zwei Jahre hinterher</span><br />Die sechsjährige Grundschule in Berlin schneidet in einer neuen Studie enttäuschend ab. Ein Gespräch über die Ursachen mit dem Bildungsforscher Rainer Lehmann</blockquote>Kurz darauf wurde der von Gegnern vorgeworfene "Interpretationsfehler" in einem neuen Beitrag in der " Zeit" geschildert, nachdem Prof. Dr. Olaf Köhler (Fachrichtung Psychologie und in der empirischen Bildungsforschung tätig) die Studie gelesen hat. Die "Zeit" berichtet in "<a href="http://www.zeit.de/online/2008/17/element-studie" target="_blank">Unglücksfall und Chance" </a><span>darüber: (Zitat)<br /></span><span style="font-style: italic;"><blockquote>Aber der von Olaf Köller und anderen beklagte Unglücksfall könnte auch zu etwas gut sein. Die Öffentlichkeit und die Zunft müssen endlich kapieren, dass solche Studien, wie Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Doyen der empirischen Bildungsforschung immer wieder betont, nicht einfach etwas beweisen, sondern die Daten für begründete Interpretationen liefern. (Zitat Ende)</blockquote></span>Weitere Internetquellen zum Thema:<br /><span style="font-weight: bold;">Artikel, welche die Interpretation von Prof. Lehmann nicht teilen</span><br /><ul><li><a href="http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/artikel/1/keine-nachteile-an-grundschulen/?src=HL&cHash=df0483163b&type=98" target="_blank">Lehmanns Bildungs-Lüge: Keine Nachteile an Grundschulen</a></li><li><a href="http://bildungsklick.de/pm/59406/wie-ernst-ist-es-dem-senator-mit-der-transparenz/" target="_blank">Wie ernst ist es dem Senator mit der Transparenz? Berlin, 05.04.2008 Auf den Internetseiten der Senatsbildungsverwaltung finden sich "Die wichtigsten Reformen der letzten Jahre auf einen Blick", darunter auch der Punkt "Transparenz sowie interne und externe Überprüfung der Schulqualität". Wie ernst ist es aber dem derzeitigen Senator tatsächlich mit der Transparenz?</a></li><li><a href="http://www.bb-zeitung.de/article4873.html" target="_blank">Die Ergebnisse belegen, dass die Berliner Grundschulen Schülerinnen und Schülern aller Leistungsstände erfolgreich fördern.</a></li></ul><br />Stellungnahme von<cite class="author"> Thomas Kerstan, Martin Spiewak und Jan-Martin Wiarda in</cite><span class="copyright"> DIE ZEIT, 24.04.2008 Nr. 18</span> <a href="http://www.zeit.de/2008/18/Grundschule" target="_blank">Verwirrende Befunde - Aufregung um die Untersuchung zur sechsjährigen Grundschule in Berlin: Hat der Autor der Studie seine eigenen Daten falsch interpretiert?</a><p><span style="font-weight: bold;">Artikel, welche die Interpretation von Prof. Lehmann teilen:</span><br />Der deutsche Philologenverband und "Die Welt", schließt sich der Interpretation von Prof. Dr.Dr.Dr.H.c. Rainer Lehmann an:</p> <ul><li> <a href="http://bildungsklick.de/pm/59824/dphv-erkenntnisse-der-element-studie-vorurteilsfrei-zur-kenntnis-nehmen/" target="_blank">DPhV: Erkenntnisse der ELEMENT-Studie vorurteilsfrei zur Kenntnis nehmen!</a><br /></li><li>Die Welt:<a href="http://www.welt.de/berlin/article1928788/Erschreckend_niedriges_Leistungsniveau.html" target="_blank"> Schul-Studie in Berlin Erschreckend niedriges Leistungsniveau In Berlin können Kinder sechs Jahre lang die Grundschule besuchen - was ihrer Bildung eher abträglich ist, wie die nach langem Zögern nun veröffentlichte Element-Studie nahelegt. Gestritten</a></li></ul>Soviel zum augenblicklichen Stand der Diskussion in den Medien.......<br /><br /><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-size:130%;"><span style="font-weight: bold; color: rgb(153, 0, 0);">Die Instrumentalisierung der Studie - Hintergründe</span></span><br /></div>Zunächst zeigt sich an den Medienberichten, wie eine solche Studie "instrumentalisiert" wird bzw. werden kann. Kaum jemand scheint sich die Mühe zu machen, die Studie selbst zu lesen. Und kaum jemand scheint sich darum zu kümmern, wie die Studie aufgebaut war, um daraus eigene Schlüsse ziehen zu können. Und so dient eine Studie, je nachdem aus welcher bildungspolitischen Richtung die Anhänger stammen, völlig gegensätzlichen Interpretationen. ....<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was hat die Studie gemessen?<br /></span>Die kleinere Schülergruppe, welche gemessen wurde, war ab der 5. Klasse in Berliner Gymnasien gewechselt. Es versteht sich von selbst, dass diese Schüler eine entsprechende Eignung (Schulleistungen / Intelligenz) besitzen mussten, um überhaupt das Gymnasium besuchen zu können.<br /><br />Die größere Schülergruppe, welche gemessen wurde, waren <span style="font-weight: bold;"> </span>Schüler (bis auf jene, welche vorzeitig ins Gymnasium gewechselt waren), welche auch im 5. und 6. Schuljahr in der Grundschule verblieben waren.<br /><br />Die <a href="http://www.blogger.com/www.psychologie.unizh.ch/sowi/lehre/vcs/LE1expmeth/Vergleich/QuantitativeMethoden/Korrelationsstudie.html" target="_blank">Korrelationsstudie</a> hat die Leistungen im Bereich Leseverständnis und Mathematik der beiden Schülergruppen jeweils nach dem 5. und 6. Schuljahr miteinander verglichen.<br /><br />Normalerweise würde man also erwarten, dass jene Schüler, welche für den Besuch des Gymnasiums "ausgelesen" worden waren, in einer solchen Studie deutlich besser abschneiden müssten, als jene Schülergruppen, welche sich aus den ganz schlechten, den normal begabten Schülern und besser begabten Schülern zusammen setzt.<br /><br />Richtig gedacht, denn so war es auch. Beide Gruppen haben sich im <span style="font-weight: bold;">"Verhältnis" </span>gleich gut weiter entwickelt. Natürlich haben die Grundschulklassen im Schnitt durchgehend schlechter abgeschnitten. Allerdings waren die <span style="font-weight: bold;">Lernfortschritte </span>in beiden Gruppen gleich.<br /><span style="font-size:130%;"><br /></span><span style="font-weight: bold;"><span style="font-size:130%;">Und nun kommt die ideologisch gefärbte Bildungspolitik ins Spiel:</span><br /><br /></span>Der Philologenverband sieht die Existenzberechtigung der Gymnasien gefährdet. Deshalb favorisieren sie die Interpretation von Prof. Dr. Dr. Dr.h.c. Lehmann.....<br />Sie sind der Meinung, dass die Fachlehrer des Gymnasiums begabte Kinder besser fördern könnten, als Grundschullehrer, welche in der Regel alle Fächer unterrichten (oft ohne spezielles Fachstudium in ihrer Lehrerausbildung)<br /><br />Die Anhänger eines Gesamtschulsystems sehen durch die Studie ihre Position gestärkt und wie man nachlesen kann, soll nun allmählich ein Gesamtschulsystem in Berlin eingeführt werden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was hat diese Studie inhaltlich geklärt und welche Fragen sind offen geblieben?<br /></span>Eigentlich hat diese Studie nur bestätigt, dass Gesamtschüler in gleichem Maße gefördert wurden wie die "begabten" Gymnasialschüler. Nicht mehr und nicht weniger.<br /><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(153, 0, 0);">Offen bleibt die Frage, ob die "begabten" Gymnasialschüler in einer Gesamtschule dieselbe Förderung erfahren hätten, wie im Gymnasium.</span> Diesen Punkt hat die Studie nämlich gar nicht untersucht. Und so hat diese Studie nur eines gebracht:<br />Eine <span style="font-weight: bold;">vermeintliche </span>Bestätigung dafür, dass die Gesamtschulidee Schülern weder schadet noch nützt...<br />Das entspricht auch den Ergebnissen aus der Studie von Prof. Dr. Fend: <a href="http://schulpaedagogik.blogspot.com/2008/03/studie-von-prof-dr-fend-belegt-dass-der.html" target="_blank">Studie von Prof. Dr. Fend belegt, dass der Schulerfolg von der Schulform unabhängig ist</a><br /><br />In der Psychologie würde man das Ergebnis dieser Studie als <a href="http://www.socioweb.de/lexikon/lex_geb/begriffe/selffulf.htm" target="_blank"><span style="font-weight: bold;">Selffullfilling-Prophecy</span></a> bezeichnen.....<br /><span style="font-weight: bold;"><span style="font-weight: bold;"></span><br /><span style="color: rgb(0, 0, 153);">Diese Angelegenheit ist ein Paradebeispiel dafür, wie Studien "benutzt" werden und Ergebnisse so interpretiert werden, wie sie "politisch" gerade in den Kram passen.</span></span><br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(0, 0, 153);">Die eigentlichen Probleme stecken vielmehr im Detail und werden durch eine solche Studie nicht erfasst.<br />Gleichzeitig zeigt dieser Fall, wie "anfällig" Interpretationen wissenschaftlicher Studien sind, wenn es um übergeordnete, staatliche und politische </span><span style="font-weight: bold; color: rgb(0, 0, 153);">Interessensverfolgungen </span><span style="font-weight: bold; color: rgb(0, 0, 153);">geht.<br />Weitere Beispiele aus den USA hat kürzlich Lars Fischer in seinem Blog "Abgefischt" bei Wissenslogs.de beschrieben: <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/abgefischt/allgemein/2008-04-25/wie-gut-wir-s-doch-haben." target="_blank">Wie gut wir's doch haben.</a><br /></span><br />Gleich<br /><span style="font-weight: bold;">Link:<br /><a href="http://www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulleistungsuntersuchungen/" target="_blank">Schulleistungsuntersuchungen</a><br /><br /></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-19043567257012225392008-04-07T07:33:00.006+02:002008-04-28T10:13:27.595+02:00NRW ist bildungspolitisches "Entwicklungsland"......<span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Es hagelt Elternproteste - zu Recht - sie bleiben ungehört - zu Unrecht....</span><br />Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland, welches die größten ersten Grundschulklassen hat. Hinzu kommt, dass Erst- und Zweitklässler zusammen unterrichtet werden.*<br /><br />In unserem kleinen Ort wird das "historisch" überholte Schulmodell im zweiten Jahr wieder eingeübt. Zwischenzeitlich sind die Kinder - auf deren Kosten - dieses unheilvolle Schulexperiment durchgezogen wird, in der zweiten Klasse, mit dem Ergebnis, dass die Zweiklässler gewaltige Rückstände haben. Die Erstklässler sind - dank ihrer Hilfslehrer - hingegen recht erfolgreich. Die Lehrerin ist völlig überfordert....<br /><br />Man hätte den Ausgang dieses Experiments vorhersagen können. Natürlich macht es den Kleinen großen Spass ihr Können an die jüngeren Mitschüler weiter zu geben. Der Haken: wie erwerben die "Könner" ihr weiteres Wissen, wenn ständig gemeinsam unterrichtet wird. Logisch, das ist für eine Lehrkraft quasi nicht machbar.<br /><br />Leider ist die Ausbildung in Sachen Entwicklungspsychologie, Lernstörungen, individuelle Lernförderung, Lerntechniken etc. bei Grundschullehrern seit jeher stark vernachlässigt worden, so dass nur wenige - besonders begabte Lehrer - der Herausforderung verringerter Einzelförderung und gemeinsamen Unterrichts - überhaupt gewachsen sind. Aber Vorteil des Projektes: <span style="font-weight: bold;">Viel Geld gespart, denn nun unterrichtet ja ein Lehrer zwei Klassenstufen....viel Geld gespart auf Kosten der nachwachsenden Generation. Die Schere - gerade für Schüler mit Migrationshintergrund - wird mit solchen Experimenten noch weiter auseinander gehen.</span><br /><br />Und man wird weiter schlussfolgern, dass eine Gesamtschule für alle das Problem lösen werde. Allerdings: wie man sieht steckt der Teufel im Detail....<br /><br />Interessant ist, dass gerade in NRW das jahrzehntelang SPD- regierte Land mit viel Kritik von der CDU " mit großen schulpolitischen Versprechungen übernommen wurde. Seither wird allerdings bildungspolitisch weit stärker "abgebaut". Damit hier keine Missverständnisse entstehen: dies ist keine politische Stellungnahme, sondern nur eine Stellungnahme darüber, wie wenig Interesse ganz Deutschland an seinem Nachwuchs hat. Hier prangere ich nur die "vollmundigen" Wahlversprechen an, welche natürlich nach Regierungsübernahme nicht umgesetzt werden. Denn insgesamt betrachtet ist ganz Deutschland ein "bildungspolitisches Entwicklungsland".<br /><br />Ein Blick in den Norden genügt, um festzustellen, wie wichtig dort der Nachwuchs ist. Schauen Sie mal nach Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland in die Kindertagesstätten und Schulen. Wer das etwas kühlere Klima verträgt, sollte dorthin auswandern.....<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Zu den Fakten:</span><br /><ul><li><span style="font-weight: bold;">1. Es ist wissenschaftlich belegt, dass besonders gut in Klassen bis zu 16 Schülern gelernt wird. Diese Schüler haben deutliche Vorteile gegenüber Schüler in größeren Klassen. Soweit die Wissenschaft.....</span></li><li><span style="font-weight: bold;">2. In NRW dürfen nicht unter 18 Schüler in einer Klasse sein! So vermeidet man rein vorsorglich eine bessere Unterrichtsqualität. (In Bayern und Hessen: Untergrenze 13 und Obergrenze 28 Schüler)</span></li><li><span style="font-weight: bold;">3. Da die Schülerzahlen zurückgehen und in vielen Schulen 18 Schüler in der ersten Klasse nicht zusammenkommen, werden fortan bis zu 35!!! Schüler in den ersten Klassen unterrichtet.</span></li></ul>Dabei sah das 12-Punkte-CDU-Wahlprogramm zur Schulreform seinerzeit vor:<br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(153, 0, 0);">"Wer Klassen so groß macht, dass Lehrer keine Zeit für den einzelnen Schüler haben, darf nicht über soziale Selektivität, Sitzenbleiber und Schulversagen jammern"<br /><br /></span><span style="color: rgb(0, 0, 0);">soviel zum ursprünglichen Wahlversprechen...soviel zur Zukunft unserer Kinder und Enkel im bildungspolitischen Entwicklungsland NRW....<br /><br />Und der jahrgangsübergreifende Unterricht ist keine Lösung, sondern ein weiteres bidlungspolitisches Desaster....<br /><br />FAZIT:<br />Ich kann nicht verstehen, dass sehr viel Geld in die Erforschung optimaler Lernvoraussetzungen investiert wird und wenn es dann an die Umsetzung jener Erkenntnisse geht, diese völlig ignoriert werden.<br />Anstatt dessen wird auf dem Rücken der Kinder einfach experimentiert. Wird denn hier völlig vergessen, dass jene Kinder einmal groß werden und ihre Kompetenz dann gefragt sein wird, wenn es um das Regieren unseres Landes geht? Was sind die Folgekosten dieser Maßnahmen (Arbeitslosigkeit, mangelndes Selbstbewusstsein, Aggressivität, Verdummung, Langeweile)?<br /><br />Nicht nur umweltpoltisch leben wir auf Kosten der nachwachsenden Generation, sondern auch bildungspolitisch!<br /></span><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(153, 0, 0);"><span style="font-weight: bold;"><span style="font-style: italic;"></span></span><br /></span><span style="font-size:85%;"><span style="color: rgb(153, 0, 0); font-style: italic;">* Quelle: Neue Westfälische - Rubrik Ostwestfalen - "Eltern gegen Klassen mit 35 Schülern" - Protest gegen wachsende Eingangsstufe vom 7. April 2008 (Bernhard Hänel)</span></span><span style="font-weight: bold; font-style: italic; color: rgb(153, 0, 0);"><br /></span><span style="font-weight: bold;"></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-33682443597612560012008-04-06T09:45:00.005+02:002008-04-06T10:09:17.981+02:00Das Unwort im Westen - "G8 - Schulzeitverkürzung"Warum die Politik eine Schulzeitverkürzung wollte liegt auf der Hand:<br />Ein Schuljahr weniger, heißt in der Gesamtsumme weniger Schüler, weniger Klassen und weniger Lehrer = Geld sparen.<br /><br />Nun hat man mit allerlei Anstrengungen die Verkürzung der Schulzeit in Windeseile "durchgeboxt" und ein paar Jahre - d.h. bis die recht ungeplante Umstellung erfolgreich sein wird - wird auf Kosten der jetzigen Schülergeneration "experimentiert.<br /><br />Die "Zeit" sieht sich - angesichts der nach wie vor anhaltenden Diskussionen- um Stressbelastungen und der Schnellschuss-Umsetzung des G8-Projektes - nun in der Rolle Mut zu machen. Die Thüringer, haben die Sache doch gut im Griff:<br /><br /><a href="http://www.zeit.de/2008/15/C-Abiturvergleich?page=all" target="_blank">Die Zeit: Mehr Mut zu G8</a><br /><span style="font-style: italic;"><blockquote>Es ist ein gefühlter Unterschied, der den Kindern zu schaffen macht«, sagt der Direktor am Rudolf-Diesel-Gymnasium im bayerischen Augsburg, Jakob Gaßner.</blockquote></span>Ja, das ist logisch, denn wenn trotz Schulzeitverkürzung die Lehrpläne nicht geändert werden, dann werden Inhalte komprimiert. Wo weggelassen wird, entstehen Lücken. Inhalte, welche aufeinander aufbauen können nicht mehr verstanden werden. Das verursacht Stress. Ob es tatsächlich nur ein gefühlter Unterschied ist, angesichts dessen, <span style="font-weight: bold;">wie </span>die G8-Umstellung erfolgt ist, möchte ich bezweifeln.<br /><blockquote><span style="font-style: italic;"> Was früher aufeinander aufbaute, werde nun durcheinandergewürfelt</span></blockquote><span style="font-style: italic;"></span>Diese Feststellung dürfte den Kern des Problems eher treffen. Da die Lehrpläne nicht per Verordnung, sondern im jeweiligen Belieben der Schulen geändert wurden, gab es naturgemäß Chaos. Denn welche Inhalte sollten gestrichen werden, welche nicht. Was ist, wenn ein Schüler die Schule wechselt. Hallo, wer denkt hier nach? Logisch, da werden die Schulen und Lehrer zu Buhmännern und diejenigen, welche die G8-Verordnung durchgeboxt haben, lehnen sich gemütlich zurück. Lehrer haben die Aufgabe zu unterrichten, den Unterricht gut vorzubereiten und die Schüler zu fördern. Nun sollten sie neben ihrer Arbeit auch noch kompakte Lehrpläne umgestalten. Da kann ja nur Chaos dabei herauskommen.<br /><blockquote>»Die alten Bundesländer müssen zu viel auf einmal umsetzen«, sagt der Schulleiter in Nordhausen: die Reformen nach Pisa, die Umstellung auf »Lernen lernen« und auf Methodentraining statt auf pure Wissensvermittlung und dann noch die Verkürzung der Gymnasialzeit.</blockquote>Ja, ich denke man kann diesem Schulleiter aus Thüringen nur zustimmen. Wenn Reformen, dann soll immer alles auf einmal umgesetzt werden. Ob dies machbar ist, stellt man erst im Nachhinein fest. Man sieht, welche Fähigkeiten in der Generation, welche diese Entscheidungen getroffen hat, gefördert wurden......auf jeden Fall keine, welche logisches Denken und Organisationstalent förderten......<br /><br />Nicht G8 ist das Problem, sondern dessen Umsetzung. ....<br /><br />Und hätten die Wessis den Mut der Ossis, im Sinne von "Wir machen einfach, so sind wir sozialisiert. (Zitat)" , hätte es wahrscheinlich weit weniger Probleme gegeben.Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-25622485329347156132008-03-18T19:29:00.004+01:002008-03-18T20:11:52.222+01:00Studie von Prof. Dr. Fend belegt, dass der Schulerfolg von der Schulform unabhängig ist<span class="mt-enclosure mt-enclosure-image"><a href="http://www.scienceblogs.de/neuropaedagogik/LogoNPmini-thumb-283x262.jpg"><img alt="Vorschaubild für LogoNPmini.jpg" src="http://www.scienceblogs.de/neuropaedagogik/assets_c/2008/02/LogoNPmini-thumb-283x262-thumb-90x83.jpg" class="mt-image-left" style="margin: 0pt 20px 20px 0pt; float: left;" height="83" width="90" /></a></span><span style="font-weight: bold;"></span><span style="font-family:verdana;">Die bildungspolitische Debatte der vergangenen Jahre forderte immer wieder die Einrichtung einer einzigen Schulform, nämlich der Gesamtschule, um benachteiligten Gruppen eine angeblich bessere Bildung zu ermöglichen. Festgemacht wurde diese Forderung an den praktizierten "Gesamtschulformen" einiger PISA-Siegerländer. Dass diese Erklärung eher ideologischer Natur war und mit den tatsächlichen Ursachen des Bildungserfolges der PISA-Siegerländer in keinerlei Zusammenhang stand hat Prof. Dr. Fend nun zu seiner eigenen Überraschung feststellen müssen:</span><br /><p><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Die Zeit berichtet ausführlich: <a href="http://www.zeit.de/2008/02/C-Enttaeuschung?page=all" target="_blank">hier</a><o:p></o:p></span></span></p> <p><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Wichtigste Schlussfolgerung:<o:p></o:p></span></span></p> <p><span style="font-size:100%;"><i><span style="font-family:Verdana;">"Solange die Schule intern agieren kann, also die Kinder und Jugendlichen beisammen hat und sie nach Leistungen gruppiert, kann sie die soziale Selektivität durchaus reduzieren.Wenn es um die weiteren Bildungsstufen geht, um die risikobehafteten Entscheidungen beim Schulabschluss, bei der Ausbildung und bei den Berufslaufbahnen, dann verliert sich dieser schulische Einfluss, und die familiären Ressourcen in der Gestaltung der Entscheidungen treten in den Vordergrund."</span></i><span style="font-family:Verdana;"><o:p></o:p></span></span></p> <p><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Zwei Faktoren </span></span><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">(=> Thema meines nächsten Beitrages!) </span></span><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">scheinen also - wenn es um Schulerfolg geht - im Vordergrund zu stehen:<o:p></o:p></span></span></p> <ul type="disc"><li class="MsoNormal" style=""><span style="font-size:100%;"><b><span style="font-family:Verdana;">1. Die Ressourcen in der Familie </span></b><span style="font-family:Verdana;"><o:p></o:p></span></span></li><li class="MsoNormal" style=""><span style="font-size:100%;"><b><span style="font-family:Verdana;">2. Die Förderqualität in der Schule</span></b><span style="font-family:Verdana;"><o:p></o:p></span></span></li></ul> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Die jüngste Pisastudie zeigt, dass die Bildungspolitiker offenbar ihre "Hausaufgaben" immer noch nicht gemacht haben. Denn nach wie vor werden Migrantenkinder und Kinder aus sozial schwachen Familien benachteiligt. Allerdings ist dies - angesichts der ständigen Einsparungen in den Schulen - kein Wunder. Die Lehrerstunden wurden erhöht, soziale u. individuelle Probleme, welche die Schüler bewegen, haben im Schulalltag keine Zeit "bearbeitet" zu werden und sie können sich negativ auf den Lern- und Leistungswillen auswirken. Es gibt weder eine Förderung in vielen Familien, noch eine tatsächliche Förderung in der Schule.... So erstaunt es nicht, dass Schulform und Schulerfolg nicht miteinander zusammen hängen. Schüler sind Individuen und ihr schulisches Engagement, sowie ihre Lernmöglichkeiten hängen zunächst direkt von den Angeboten (gute Lehrer, d.h. guter Unterricht, gute Lernmaterialien, gutes Klassenklima, gutes Schulklima) ab. Es ist zunächst also logisch, dass die Schulform erstmal zweitrangig ist. Die Pisa-Siegerländer zeigen insoweit, dass die Art des Unterrichts für den Schulerfolg das ausschlaggebende Merkmal ist. Ausführlich: <a href="http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE13/HOMEPAGE/DOLLASE/Unterricht.pdf" target="_blank">hier</a> <o:p></o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;"><o:p> </o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style=""><span style="font-family:Verdana;">Mein FAZIT: <o:p></o:p></span></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;"><o:p> </o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Die Frage der Schulform scheint für die allgemeine Betrachtung des Schulerfolges keine Rolle zu spielen. Die mehrgliedrige Schulform birgt Vor- und Nachteile in sich, welche allerdings nicht mit dem "Merkmal" - Schulerfolg - zu messen ist. Gemeint wären hier z.B. Nachteile für Schüler, welche durch ein nicht unbedingt "diagnostisch fundiertes" Selektionsverfahren frühzeitig einer bestimmten Schulform zugewiesen werden. Solche "Einzelschicksale" können Studien nicht messen. Ein möglicher Vorteil einer gezielten Förderung - dank mehrgliedrigem Schulsystem - verliert sich oft aufgrund bildungspolitischer "Sparmaßnahmen".<o:p></o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;"><o:p> </o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><b style=""><span style="font-family:Verdana;">Besonderheit am Rande:<o:p></o:p></span></b></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;"><o:p> </o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;">Prof. Fend, welcher die besagte Studie durchgeführt hat, war bislang ein engagierter Verfechter für ein eingliedriges Schulsystem. Bereits in den 70ern ist er mit seinen Gesamtschulstudien bekannt geworden. Die damalige Organisationsform der Gesamtschule sorgte tatsächlich in einigen Punkten für eine Überlegenheit gegenüber dem dreigl. Schulsystem. Die verschiedenen politischen Richtungen haben sich bezüglich des Themas, welche Schulform die "vorhandene" Intelligenz der Schüler am besten fördern könne, wie bekannt, ja unterschiedlich festgelegt und jenseits vorhandener Forschungsergebnisse das Thema "ideologisiert".<o:p></o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;"><span style="font-family:Verdana;"><o:p> </o:p></span></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:85%;"><span style=";font-family:Verdana;font-size:10;" ><span style="font-size:100%;">Die jüngste Entwicklung im Hauptschulbereich (drastische Reduzierung der Schülerzahlen) hätte man auch als Chance nutzen können, diese Schülergruppe besonders intensiv zu fördern. Anstatt dessen werden Lehrkräfte abgezogen und eine Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen wird - rein aus Kostengründen - der speziellen Förderung vorgezogen. Stattdessen: Wenn es um Fragen der Schulform geht, dann dreht sich alles nur um das liebe Geld. Hauptschulen werden zusammen mit Realschulen in Sekundarschulen überführt. Aber auch hier bleibt dann die notwendige Förderung schwächerer Schüler auf der Strecke.</span></span></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:85%;"><span style=";font-family:Verdana;font-size:10;" ><span style="font-size:100%;">Die Frage der Schulformen in der Schulpolitik wird leider ideologiebelastet diskutiert und nicht unter der Fragestellung betrachtet, was unseren Kindern und damit der Zukunft unseres Landes am meisten nützt. Die an der Oberfläche geführte Debatte führt so vielmehr dazu, dass die eigentlichen Probleme aus dem Blick geraten. Dazu mehr im 2.Teil </span> <o:p></o:p></span></span></p> <span style="font-size:85%;"><br /></span><div><br /></div>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-63060821227364294892008-03-15T12:01:00.005+01:002008-03-15T12:25:42.938+01:00Bloghinweis: "Schüler lernen Gentechnik lieben" im FischblogLars Fischer beschreibt in seinem <a href="http://fisch-blog.blog.de/">Fischblog </a>wie der Hamburger Bildungsserver über Gentechnik informiert. Äußerst beunruhigend ist dabei, wie Lehrer und Schüler, vermutlich ohne es zu wissen, vor den Karren der Gentechnik-Industrie gespannt werden.<br /><br />Ausführlich:<br /><a href="http://fisch-blog.blog.de/2008/03/14/hamburger-marketing-server-wie-hamburger-3878274">Hamburger Marketing-Server - wie Hamburger Schüler lernen, die Gentechnik zu lieben</a>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-24114348138289744782008-03-05T11:10:00.014+01:002008-07-28T11:53:42.135+02:00Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? Spiegel-Titelstory: Wieviel Mutter braucht das Kind? (3)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://bp2.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R859RtaUPLI/AAAAAAAAALE/WKT10zDTcbU/s1600-h/JamieJoan2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 184px; height: 138px;" src="http://bp2.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R859RtaUPLI/AAAAAAAAALE/WKT10zDTcbU/s200/JamieJoan2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5174210765096500402" border="0" /></a><span style="font-weight: bold;">ad 2.) Fragwürdige Aussagen der Wissenschaftler in der Spiegel-Titelstory: Die "verwendeten" Aussagen von Frau Prof. Dr. Ahnert:</span> <p class="MsoNormal" style=""> </p><p class="MsoNormal">Zwischenzeitlich ist die Titelstory bald schon wieder Vergangenheit, allerdings wird so manche darin enthaltene Feststellung dennoch in den Köpfen von Eltern und ErzieherInnen nachwirken........</p><p class="MsoNormal"> Heute möchte ich insbesondere auf die Verfälschung entwicklungspsychologischer Tatsachen durch die verwendeten Zitate von Frau Prof. Dr. Ahnert eingehen: Sie hat für den NRW-Landtag zu diesem Thema eine <a href="http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/EK/14_EK2/Gutachten/ExpertiseAhnert2007.pdf">Expertise</a> verfasst. Allerdings:<o:p></o:p></p> <p class="MsoNormal" style=""><span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">Die von Prof. Dr. Ahnert (insbesondere Expertise S. 7) für den NRW-Landtag abgefasste Expertise liest sich hier weitaus differenzierter, als die von ihr zitierten "verallgemeinerten" Aussagen in der Spiegel-Titelstory:</span><o:p></o:p></p> <p class="MsoNormal" style="">So weist sie zu Recht darauf hin, dass sichere Bindungen eine wichtige Grundlage für die spätere psychische Widerstandsfähigkeit (sog. Resilienz) darstellt : In der Entwicklungspsychologie ist unbestritten, dass eine sichere „mütterliche“ Bindung (womit auch „mütterlich“ sorgende Väter oder ggf. häufig anwesende „mütterliche“ Betreuungspersonen gemeint sind) für die Entwicklung zur Bewältigung von Ängsten und Frustrationen notwendig sind. Dieses so genannte „Urvertrauen“ ist eine wichtige „Entwicklungsbasis“, welche durch die warmherzige Fürsorge erwachsener Bindungspersonen wachsen kann.<b><u1:p></u1:p></b><o:p></o:p></p> <p class="MsoNormal" style=""><span style="color: rgb(0, 0, 153); font-weight: bold;">Jedoch tendiert Frau Ahnert in ihrer Expertise zu der These, dass die "mutterlastige" Betreuung eine entwicklungspsychopathalogische Entwicklung fördere (Zach 1999).</span> <span style="color: rgb(204, 0, 0); font-weight: bold;">Auffällig bei solchen Thesen ist, dass dafür nur ein Autor herangezogen wird und diese These von seriösen psychologischen Studien nicht belegt wird.</span> <o:p></o:p></p> <p class="MsoNormal" style="">Denn:<o:p></o:p></p> <p class="MsoNormal" style="">Diese These steht ja auch im Widerspruch zur sog. Entwicklung der Resilienz. Der Hinweis in Frau Ahnert`s Expertise auf eine Förderung einer<span style="color: rgb(204, 0, 0);"> </span><span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">entwicklungspsychopathalogischen Entwicklung</span>, wenn die Betreuung „mutterlastig“ sei, findet ausschließlich in Fällen einer <span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">„Überbehütung“</span><span style="color: rgb(204, 0, 0);"> </span>und starken <span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">„Verwöhnung“</span><span style="color: rgb(204, 0, 0);"> </span>eine Bestätigung in wissenschaftlichen Studien. Die Behauptung,bzw. der Eindruck welcher hier erweckt wird, nämlich, dass generell eine „mutterlastige“ Betreuung negative Entwicklungen des Kindes fördere ist also so gesehen nicht korrekt.<o:p></o:p></p> Frau Ahnert plädiert in ihrer Expertise für Kita-Besuche ab 1,5 Jahren, wobei der Leser das Augenmerk auf die <span>zahlreichen von ihr vorgetragenen expliziten und impliziten Hinweise für die Bedeutung der Betreuungsqualität in Kindergärten für Noch-Babys und Kleinkinder richten sollte</span>!<br /><br /><span style="font-weight: bold;">FAZIT:</span><br /><a style="font-weight: bold;" onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://bp3.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R859a9aUPMI/AAAAAAAAALM/_ntIFNi946g/s1600-h/Joan.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 56px; height: 75px;" src="http://bp3.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R859a9aUPMI/AAAAAAAAALM/_ntIFNi946g/s200/Joan.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5174210924010290370" border="0" /></a><span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">Die warmherzige, nicht überbehütende mütterliche Betreuung durch eine nahestehende Bindungsperson ist für ein Kleinkind nach wie vor die beste Entwicklungsvoraussetzung.</span><br /><span style="font-weight: bold;">Wenn diese Entwicklungsvoraussetzung allerdings im Elternhaus des Kindes nicht geleistet werden kann, ist eine frühe, ergänzende "mütterliche" Fremdbetreuung solcher Kinder in öffentlichen Einrichtungen auf alle Fälle zu empfehlen. Dieser Aspekt ist durch entsprechende Studien auch wissenschaftlich belegt worden.</span><br /><span style=""> <!--[if !supportLineBreakNewLine]--> <!--[endif]--></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-66094257751258383372008-03-03T15:32:00.011+01:002008-07-28T11:54:48.622+02:00Undurchsichtige Bertelsmann-Studie zum angeblichen Nutzen des Krippenbesuches<span style="font-weight: bold;">Die Bertelsmann Stiftung behauptet aktuell, man habe - entgegen bisheriger mehrfacher! Forschungsergebnisse - nun einen direkten Zusammenhang zwischen Krippenbesuch und Schulerfolg herstellen können:</span><br /><br />Allerdings bleiben die Hintergründe in dem vorgelegten "Forschungsbericht" verborgen (Bertelsmann-Forschungsbericht: <a href="http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_23966_23968_2.pdf" target="_blank">hier</a>):<br /><br />16% der Kinder (Jahrgänge 1990-1995) haben lt. Studie überhaupt eine Kinderkrippe besucht. Ungefähr die Hälfte davon ab dem 1., die andere Hälfte ab dem zweiten Lebensjahr.<br />Nun wird gemessen, welcher Prozentsatz dieser Jahrgangsgruppen das Gymnasium besucht(=ca. 40%). <span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);"><br />Unklar bleibt, wie nun in der Studie jene 16% Krippenkinder auf den Schulerfolg der 40% Gymnasiasten gerechnet wird?</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Ebenso bleibt unklar, welche Bezugsgrößen verwendet wurden:</span><br />Da nur Kinder eine Kindergrippe besuchen können, welche in der Regel Eltern mit ausreichendem Einkommen haben (z.B. Akademiker), könnte das Ergebnis auch auf ein Artefakt zurückzuführen sein.<br /><span style="font-weight: bold; color: rgb(204, 0, 0);">Da davon ausgegangen wird, dass Intelligenz mindestens zu 50% genetisch bedingt ist und Kinder in Akademikerhaushalten sowieso besser gefördert werden, könnte das Ergebnis schlicht auch nur belegen, dass "Akademikerkinder" häufiger das Gymnasium besuchen.....</span><br /><br />Ziel der Studie soll die Berechnung eines volkswirtschaftlichen Nutzens eines Krippenbesuches sein.<br /><br />Für Außenstehende wird leider nicht erkenntlich, wie genau die Studienergebnisse erzielt wurden.<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Da bisherige Studien - ausschließlich für Kinder aus sozial schwachen Familien einen Zusammenhang zwischen Schulerfolg und Kindergartenbesuch! belegen konnten - bleibt abzuwarten, auf welche Art und Weise die Verantwortlichen hier zu den Studienergebnissen gekommen sind.....<br /><br />Einige Hinweise finden sich z.B. in diesem Vortrag von Prof. Dr. Dollase (Universität Bielefeld)<br /><br /><a href="http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE13/HOMEPAGE/DOLLASE/artikel.html#Elementarpaedagogik" target="_blank">Ganzheitliche Erziehung im Kindergarten Vom Langzeitschaden einer Früheinschulung</a><br /><br />sowie Hintergründe aus pädagogisch-psychologischer Sicht im Vortrag von Prof. Dr. Dollase:<br /><a href="http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE13/HOMEPAGE/DOLLASE/artikel.html#Elementarpaedagogik" target="_blank">Ganzheitliche Erziehung im Kindergarten - vom Langzeitschaden einer frühen Verschulung</a></span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-36589918464669077092008-03-01T12:44:00.006+01:002008-07-28T11:52:59.513+02:00Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? Das Einzelfallbeispiel "dänischer Kindergarten" (2)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/Kombination_26.11.2007_002.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 132px; height: 98px;" src="http://www.pixelio.de/data/thumbnails/44/Kombination_26.11.2007_002.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:78%;">*pixelio<a href="http://www.pixelio.de/member.php?action=showprofile&user_id=15688"> Claudia35</a> </span><br />Wie versprochen widme ich mich in meinem Beiträgen den einzelnen Punkten in der Spiegel-Titelstory:<br />Heute habe ich mir ein im Essay geschildertes<span style="font-weight: bold;"> Einzelfallbeispiel mit "Vorbildcharakter"</span> (als Untermauerung der Spiegel-Titelstory-Thesen) vorgenommen:<br /><blockquote>"Ein Blick ins Ausland hilft, die Sorgen zu zerstreuen. Bei den Nachbarn der Deutschen, in Dänemark etwa oder in Frankreich, grassiert keineswegs die innere Zersetzung, obwohl dort seit langem die Betreuung kleiner Kinder außerhalb der Kernfamilie nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich begrüßt wird. Den Eltern geht es gut damit - und den Kleinen augenscheinlich auch." (Spiegel Nr.9/2008, S. 43)<br /></blockquote><br />Nach dieser Feststellung folgt in der Titelstory der "Heile-Welt-Bericht" über den Kindergartenbesuch der drei Kinder (5,3 und 1 Jahr alt)in einem <span style="font-weight: bold;">dänischen</span> Kindergarten.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Was dabei unterschlagen wird?</span><br />Dänische Kindergärten arbeiten anders als deutsche und sie verfolgen andere Erziehungsziele:<br /><br /><span style="font-weight: bold;">1. Verhältnis Kinder - Erzieher</span><br />bei 1-3-Jährigen sind es im allerhöchsten Fall 6 Kinder, welche von einem Erzieher betreut werden.<br />bei den 3-6 -Jährigen sind es maximal 10 Kinder<br /><br /><span style="font-weight: bold;">2. Die Art der Betreuung</span><br />Dänische Erzieher sehen sich als Betreuungs- und Begleitpersonen ihrer Schützlinge. Sie arbeiten frei von irgendwelchen "Bildungserwartungen" und überzogenen Bürokratien. Sie haben Zeit sich an den Wünschen, Bedürfnissen und Nöten ihrer Kleinen zu orientieren, d.h. im dänischen Kindergarten werden die Kinder von den Erziehern eher "bemuttert".<br /><br /><span style="font-weight: bold;">3. Die Erziehungsvorstellungen</span><br />In Dänemark sind die Kindergärten frei in der Gestaltung. Sie entwerfen jeweils ihre eigenen Ziele. Im Vordergrund steht die enge "Zusammenarbeit" und der enge Austausch mit dem Elternhaus und den Kindern. Damit sind Kindergärten dort eher "erweiterte familiäre Verhältnisse".<br /><br /><span style="font-weight: bold;">4. Das Beispiel dennoch nur eines unter vielen</span><br />Auch in Dänemark gibt es Kitas in völlig unterschiedlicher Qualität<br /><br /><span style="font-weight: bold;">5. Veränderungen seit "PISA" auch in Dänemark</span><br />Da in Dänemark, ebenso wie in anderen Ländern seit PISA eine "Bildungsaufbruchstimmung" existiert, bleibt auch meine Beschreibung - ebenso wie die Schilderung im Spiegel nur eine Momentaufnahme von eventuell zwischenzeitlich nur noch sehr wenigen Kindergärten......<br /><br /><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Ein Grund mehr, warum solche Momentaufnahmen nicht zur Untermauerung irgendwelcher Erziehungshypothesen geeignet sind......</span>Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5606805825271210922.post-84631404544498781702008-02-26T14:30:00.018+01:002008-07-28T11:52:11.507+02:00Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? : Spiegel-Titelstory "Wie viel Mutter braucht das Kind?" (1)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://bp0.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R8RN0jggPRI/AAAAAAAAAKU/jd-UhS4EeYY/s1600-h/100_0801.JPG"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 152px; height: 114px;" src="http://bp0.blogger.com/_KrlrbCFIjx0/R8RN0jggPRI/AAAAAAAAAKU/jd-UhS4EeYY/s200/100_0801.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5171343837408279826" border="0" /></a><a href="http://www.wissenswerkstatt.net/2008/02/06/recherche-ist-luxus-nachdenken-auch-mehr-oder-minder-laessliche-suenden-des-konventionellen-journalismus/" target="_blank">"Recherche ist Luxus! Nachdenken auch? » Mehr oder minder läßliche Sünden des konventionellen Journalismus"</a> so titulierte Marc Scheloske in seinem Blog Wissenswerkstatt die Oberflächlichkeiten des konventionellen Journalismus und nahm auch "renommierte" Blätter wie FAZ, SZ, FR, Spiegel und Co. aus seiner Kritik nicht heraus.<br /><br />Leider zu Recht, wie die aktuelle Spiegel-Titelstory<span style="color: rgb(0, 153, 0);"> <span style="font-weight: bold;">"Krippe oder Kinderzimmer" - Wie viel Mutter braucht das Kind?</span></span> zeigt:<br /><span style="color: rgb(0, 153, 0); font-weight: bold;">"Glaubenskrieg ums Kind" </span>so lautet dann auch die Überschrift. Das Blatt mit dem Ziel aufzuklären und kritisch zu sein, kündigt darin an:<span style="color: rgb(0, 153, 0); font-weight: bold;">"Wissenschaftler klären, wie viel Mama das Kind wirklich braucht - und warum die Kitas dringend besser werden müssen" </span><br /><br />Für Fachleute bleibt allerdings nicht viel übrig, als ein auf 11 Seiten praktiziertes redundantes Hin- und Her zwischen Einzelfallbeispielen, Forschungsergebnissen aus den USA (ohne nähere Quellenangaben), aus dem Zusammenhang gerissene Einzelkommentare ausgewählter WissenschaftlerInnen und "Stimmen" des populistischen Buchmarktes.<br /><br />Heraus kommt eine bunte Mixtur im Paella-Charakter zwischen nicht repräsentativen Einzelfallbeispielen, oberflächlich verarbeiteten Forschungsergebnissen und den Kommentaren bzw. persönlichen Meinungen der Wissenschaftler, sowie radikal-tendenziösen, abschreckenden historischen "Anschauungsbeispielen". So möchten die Autorinnen belegen, dass ihr reißerisch formulierter Titel mit der zentralen Frage: "Werden die kleinen zu Seelenkrüppeln, wenn Fremde sie betreuen"? durch die Wissenschaft eindeutig widerlegt sei.........<br /><br />Die Methodik der Darstellung braucht einen Vergleich mit werbetechnischen "Manipulationstechniken" nicht scheuen. Für interessierte Sozialpsychologen gäbe es einiges zu analysieren: z.B. wie Mütter, welche in den ersten Lebensjahren ihren Aufgabenbereich in der Betreuung ihres Kindes sehen, zu "rückständigen" Überglucken" abgestempelt werden und modernen "Karrierehühnern" angeblich - wissenschaftlich belegt - das Zepter gereicht wird.<br /><br />Die Autorinnen des Artikels "Andrea Brandt, Rafaela von Bredow und Merlind Theile" vermeiden eine wissenschaftliche Analyse und hauen dem Leser ein gelungenes Beispiel für ihren Standpunkt (pro Kita bereits im Kleinkindalter) nach dem anderen um die Ohren. Die angeblichen Forschungsergebnisse betreffen bei näherem Hinsehen nur ganz bestimmte Betreuungsverhältnisse im Ausland und gelten gar nicht für Kinder, welche in Deutschland zuhause von ihren Müttern betreut werden.<br /><br />Meinen Beitrag werde ich, der Übersichtlichkeit wegen, aufteilen und heute nur in Stichworten die "Schwachpunkte" der pseudowisenschaftlichen "Spiegel-Analyse" vorstellen. Details werde ich in den folgenden Beiträgen behandeln.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">1. Die vorbildlichen Einzelfälle:<br /></span><span>Die im</span><span style="font-weight: bold;"><span style="font-weight: bold;"> </span></span><span>Spiegel vorgestellten Fälle betreffen außergewöhnliche und gelungene Einzelsituationen. Da die Kleinkind- und Vorschulkindergärten in unserem Land schlecht ausgestattet sind und mit wenig (qualifiziertem) Personal auskommen müssen, werden Beispiele aus dem Ausland herangezogen.<br />Allerdings sind Einzelfälle niemals Belege für wissenschaftliche Hypothesen. In der Spiegel-Story werden die Einzelfälle aber so behandelt.<br /></span><span style="font-weight: bold;"><br />2. Die befragten Wissenschaftler:<br /><span style="font-weight: bold;"></span></span><span>D</span><span>ie erwähnten Wissenschaftler kommen an passender Stelle mit Aussagen zu Wort, welche keine detaillierten Forschungsergebnisse, sondern nur Einzelmeinungen enthalten. Damit ist allerdings auch die wissenschaftliche Basis sehr dünn: Auch wenn die Doktoren- und Professorentitel beeindrucken, so können diese keine wissenschaftlichen Studien ersetzen.<br /></span>Auf die Aussagen bzw. Forschungen der genannten Wissenschaftler komme ich in meinem nächsten Beitrag zurück.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">3. Die wissenschaftlichen Belege</span><br />Erwähnt werden hier insbesondere amerikanische Studien, da zu diesem Thema so gut wie keine deutschen Studien vorliegen. Im Artikel fehlen detaillierte Angaben. Die Autorinnen scheinen die genannten Studien selbst nicht gelesen zu haben, ansonsten hätten sie darüber nachdenken müssen, dass in Amerika völlig andere Verhältnisse in den öffentlichen Erziehungseinrichtungen herrschen, welche so nicht auf unsere übertragen werden können. Weiter wurden Einzelergebnisse unreflektiert herangezogen und auf das gewünschte Ergebnis bezogen.<br /><span style="font-weight: bold;"><br /></span>Begriffsverwendungen wie "Babypsychologe" zeigen, dass die Autorinnen wohl wenig Kenntnisse über die hier zur Beurteilung der Sachlage notwendigen Wissenschaftsgebiete haben. Denn bislang gibt es noch keine "Babypsychologen" ;-))Monika Armandhttp://www.blogger.com/profile/17558756754616940983noreply@blogger.com2